Rezension

Spannender 3. Fall dieser Serie

Anton zaubert wieder - Isabella Archan

Anton zaubert wieder
von Isabella Archan

Dieser Fall treibt die Ermittlerin Willa Stark an ihre persönliche Grenze

Kurz zur Geschichte
Als kleiner Junge erlebt Anton mit, wie seine Mutter von einem Mann ermordet wird. Jahre später wird er neben einer weiblichen Leiche angetroffen, doch er schweigt und sagt keinen Ton. Hat er etwas mit dem Mord an Anni zutun, die er kurz zuvor in einer Kneipe kennen lernte? 
Es geschehen weitere Morde, an Frauen die sehr zurückgezogen leben, die kaum Freunde und Verwandte haben und somit auch nicht gleich als vermisst gemeldet werden.
Wer ist der fiese Frauenmörder von Köln?

Meine Meinung
Mit diesem Band, legt die Autorin Isabella Archan, den dritten Fall der Grazer Ermittlerin Willa Stark vor, die extra dafür wieder zurück nach Köln beordert wird. Sie hofft, aber noch im Geheimen, das sie für immer in der Domstadt bleiben kann. Ob ihr dieser Fall hilft, dem Traum näher zu kommen?
Das Buch beginnt mit einem Rückblick und bis ich das geschnallt hatte, hat es bis zum Ende dieses Abschnitts gedauert. Die Kapitelüberschrift "Neunziger" hatte ich nicht mit der Jahreszahl verbunden. Dachte nur beim Lesen, wieso haben die Handy´s die so groß wie ein Pflasterstein sind und ist das DIE Willa, da diese hier erst mit 10 Jahren angegeben wurde. Aber dann habe auch ich es geschnallt. Dann kommt ein zeitlicher Sprung und Willa wird aus Graz mal wieder nach Köln geholt, zu einem mysteriösen Mordfall, in den ein Mann verwickelt sein soll, der ein paar Jahre seiner Kindheit in Graz verbrachte. Er, Anton, wurde an einem Tatort neben einer Leiche aufgefunden und schweigt seitdem. Willa soll mit ihrem Grazer Dialekt eine Verbindung zu Anton aufbauen und seine Mauer aus Schweigen durchbrechen, was ihr auch gelingt. Leider gelingt es ihr zu gut und zu intensiv, was später noch zu Verwicklungen führen wird. 
In den ersten Kapiteln werden kaum Namen genannt, so das man beim Lesen schon etwas aufpassen muss, da es schwer zuzuordnen ist, wer gerade was denkt und fühlt. Aber das macht es zusätzlich irgendwie noch unheimlicher.
Sehr gelungen finde ich, das Willa mir begegnete wie eine Freundin, sie legt ihre Gefühle offen, ihre Meinung, ihr trauriges Liebesleben und gibt einen tiefen Einblick in ihre Gedankenwelt. So kam der Charakter echt, ehrlich und sehr nah an mich heran als Leserin.
Ohne zuviel zu verraten, der Fall und Willa´s Privatleben werden sich extrem nah kommen und die Probleme werden dadurch nicht kleiner.
Zum Ende hin wird es nochmal spektakulär und ich hoffe, das sich alles zum Guten wenden wird. Ein trauriger Schluss mit ungewissem Ausgang, ungewöhnlich, aber diesmal sehr passend.
Der Fall wird geklärt, aber das traurige Ende bezieht sich nur auf Willa als Privatperson.
Isabella Archan gelingt es irgendwie so verwirrend und spannend zu schreiben, oftmals so undurchsichtig, das ich beim Lesen dachte, wie will sie das später bloß zusammenführen oder logisch erklären können. Ich kann bestätigen, sie schafft es. Zudem finde ich es bewundernswert, das hier in der Serie Willa Stark ein ganz anderer Schreibstil zustande kommt, als wie z.B. beim Thriller "Schere 9", den ich kurz zuvor gelesen hatte. Man könnte denken, es wären zwei verschiedene Autorinnen die dort schreiben. 
Isabella Archan konnte mich mit diesem Krimi wieder vollends überzeugen, sehr gut unterhalten und ich hoffe auf einen weiteren Band der Willa Stark(en) Serie.