Rezension

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Spannender aber auch erschreckender Roman, der zum nachdenken anregt

Das Echo der Schuld - Charlotte Link

Das Echo der Schuld
von Charlotte Link

Inhalt:

In der Inhaltsangabe wird schon recht viel verraten, dennoch gibt es zum großen Teil das wieder, was auch auf dem Klappentext zu lesen ist.

Dieses Buch entführt uns nach Großbritannien und spielt im Jahre 2006.
Virginia Quentin, ihr Mann und die 7 jährige Kim verbringen die Ferien in ihrem Ferienhaus auf Skye, einer Insel vor der schottischen Küste.
Dort liegen auch die beiden Aussteiger Nathan und Livia mit ihrem Boot im Hafen. Livia jobbt bei Virginia, bis sie und Nathan sich mit dem Boot auf die Weiterreise begeben. Doch es kommt zu einem schlimmen Unfall bei dem die beiden ihr Boot und damit auch ihre Existenz verlieren. Livia erleidet einen schweren Schock und Virginia nimmt sich, sehr zur Verärgerung ihres Mannes, den beiden an und läd sie in das Ferienhaus ein. Denn in ein paar Tagen fährt die Familie sowieso zurück nach Norfolk in England.
Parallel dazu passieren in der Region Norfolk schlimme Verbrechen an Kindern und Virginia ist verängstigt, als sie mit ihrer Tochter wieder zu Hause ist. Ihr Mann Quentin hält sich beruflich meist in London auf und Virginia muss so ganz allein auf die kleine Kim aufpassen. Lediglich die Nachbarn Jack und Grace unterstützen sie. Das kinderlose Paar sieht die kleine Kim wie eine eigene Enkelin an.
Lange Ruhe hat Virginia dennoch nicht, denn Nathan ist ihr von Skye aus gefolgt und schleicht sich immer mehr in ihr Leben. Am Anfang noch verängstigt, vertraut sie ihm mit der Zeit immer mehr Geheimnisse und Gefühle an. Doch plötzlich verschwindet auch Kim und Virginia ist sich nicht mehr sicher, ob sie Nathan noch vertrauen kann.
Persönliche Meinung:

Meine liebe Tante hat uns im Urlaub dieses Buch geliehen mit den Worten: Les mal, mein Geschmack ist es nicht, aber vielleicht mögt ihr es ja.

Da ich von Charlotte Link bisher noch nichts gelesen hatte, wusste ich absolut gar nicht, was mich erwartet.

Als erstes fiel mir dieses unglaubliche Cover auf, was in erste Linie auch der Grund war, dass ich das Buch so schnell wie möglich lesen wollte. Dieses aufgewühlte Meer, düster, hach es ist einfach ein perfektes Bild, ich LIEBE es! Es ist mitunter eines der schönsten Buchcover, die ich je gesehen habe. Ich stehe halt nicht auf dieses sommerliche.

Dann fing ich also an zu lesen und mir gefiel der Schreibstil absolut gut. Auch wenn manchmal die Geschichte ohne große Ereignisse vorran ging, wollte ich immer weiter lesen. Es liest sich total flüssig und ich konnte manchmal gar nicht glauben, wie schnell die Seiten an mir vorbei geflogen sind.

Die Geschichte fand ich auch wirklich gut. Wie erwähnt handelt es sich hier auch um das Thema Kindesentführungen bzw. Gewaltverbrechen an Kindern. Mich als Mutter hat das einfach komplett mitgenommen und um so weiter ich gelesen habe, um so größer wurde meine Gänsehaut. Ich hatte teilweise wirklich Tränen in den Augen, wenn ich mir vorstelle, was diese armen Eltern mitmachen. Leute ich kann es nur noch einmal sagen, bitte bitte bringt euren Kindern immer wieder bei, dass sie niemals mit einem fremden Menschen mitgehen! Egal mit was er lockt oder was er verspricht!

Neben diesem schlimmen aber auch wichtigem Thema gab es natürlich auch eine Familiengeschichte und eine Liebesgeschichte. Diese ging mir am Anfang leicht auf den Nerv, weil ich Virginia zunächst einfach nicht verstehen konnte. Wieso lässt man einen vollkommen Fremden ins Haus, wenn man dort auch noch ganz alleine ist? Und dann auch noch einen, der in den Sachen wühlt? Dann fühlt sie sich selber nicht wohl damit, aber bringt es nicht fertig ihn raus zu werfen? Häää? Ich kam damit einfach nicht klar. Doch wenn man der Geschichte weiter folgt, versteht man es dann auch irgendwann...zumindest ein wenig.

Die Charaktere gefielen mir alle. Der eine mehr, der andere weniger, aber es war keiner dabei, den ich schlecht ausgearbeitet fand.

In einigen Rezensionen habe ich gelesen, dass die Leute es zu vorhersehbar fanden. Ich muss sagen, dass es mir nicht so ging. Weder was Virginias Vergangenheit anging, noch wer denn nun der Mörder ist. Ich stand einfach mal komplett auf dem Schlauch und das hat mir gefallen!
Fazit und Bewertung:

Es war mit Sicherheit nicht das letzte Buch dieser Autorin, dass den Weg in meine Hände gefunden hat. Die Geschichte hat mir Lust auf mehr gemacht und ich werde mich bald sicher nach dem nächsten umsehen.

Ich habe natürlich nun keinen Vergleich zu anderen Büchern von ihr, so dass ich sagen könnte ob es eines ihrer besten oder ein eher schwächeres ist.

Da es mich aber sehr überzeugt hat, vergebe ich 4 Sterne