Rezension

Spannender Abschluss der Romanreihe

His Dark Materials 3: Das Bernstein-Teleskop - Philip Pullman

His Dark Materials 3: Das Bernstein-Teleskop
von Philip Pullman

Auch im letzten Teil der Reihe macht sich Philip Pullman daran, eine bzw. mehrere facettenreiche, fantasievolle Parallel-Welten um das Mädche Lyra, ihren Begleiter Will sowie die im letzten Band eingeführte Figur der Physikerin Mary Malone zu erschaffen.

 

Die Geschichte ist - wie gewohnt - flott und süffig erzählt, der Leser wird in die Welt hineingesogen. Selten hat eine Romanreihe meine Fantasie so angeregt. Die Ideen, die Pullman nun zum Abschluss bringt sind wirklich sehr interessant und kurzweilig. Die dahinterstehenden Thesen des Autors werden jedoch - meines Erachtens - nicht wirklich aufgelöst. Gerade der außerst kritisch Blick in Richtung der institutionellen, christlichen Kirche wird hier zwar massiv eingebaut, trotzdem bleibt für mich offen, was genau der Autor seinen Lesern vermitteln will. Die Leser sollten, wie schon bei den vorherigen Bänden, nicht allzu jung ausfallen. Ältere Jugendliche ab ca. 16 Jahren können sicherlich das Material besser fassen und vertragen als jüngere Kinder. Pullman flechtet bis zum Äußersten Naturwissenschaften und religiöse Lehren zu einem mitunter undurchsichtigen Zopf zusammen. Rein vom Sinn für Layout und Stringenz stören die im letzten Band der Reihe plötzlich eingeführten Zitate zum Beginn eines jeden Kapitels. Diese haben meist religiöse Bezüge und haben auch immer irgendetwas mit dem folgenden Kapitel zu tun. Trotzdem bleiben sie redundant. In meiner Ausgabe wurden die Zitate durch schwarze Textfelder mittig in den ersten Sätzen des Kapitels angeordnet. Wirklich nicht schön anzusehen und auch störend im Lesefluss.

 

Insgesamt handelt es sich hierbei also um ein spannendes Fantasy-Buch, was jedoch mehr Schwächen aufweist, als die Vorgänger. Trotzdem eine empfehlenswerte Lektüre.