Rezension

spannender jugendthriller

21st Century Thrill: Dangerous Deal - Andreas Schlüter

21st Century Thrill: Dangerous Deal
von Andreas Schlüter

„Wer sein Leben verändern würde, wenn er eine Million gewinnt, sollte es verändern. Auch ohne die Million.“

Inhalt:
Christopher ist ein ganz normaler 17-jähriger Junge, der gerne Fußball guckt und mit seinen Freunden abhängt. Doch dann stirbt unerwartet sein Nachbar und guter Freund Sebastian König und vererbt ihm seinen Laptop. Das scheinbar nutzlose Ding entpuppt sich bald als fataler Besitz, denn plötzlich bekommt Christoph eine Menge Geld dafür geboten und wird verfolgt. Es beginnt eine Hetzjagd auf ihn und seine Freunde und seine Gegner schrecken auch nicht vor Mord zurück.

Meine Meinung:
Andreas Schlüter hat mit Dangerous Deal einen packenden und realistischen Thriller für Jugendliche geschrieben, der wirklich überzeugt.
Der Schreibstil ist sehr simpel und obwohl ich eher ein Fan von blumigen Schreibstilen bin, wäre ein solcher hier doch fehl am Platz gewesen. Die einfache und jugendliche Sprache passt zu den Charakteren und der Handlung. Ein wenig steht sie auch im Kontrast zu den gefährlichen Ereignissen in der “Erwachsenenwelt“ denen sich die Gruppe Jugendlicher stellen müssen.
Eigentlich kann man gar nicht viel sagen, ohne das Wichtigste zu verraten, deswegen werde ich versuchen mich kurz zu halten.
Der Autor schafft es, den Leser wirklich zu fesseln und in das Geschehen rund um Christoph und seine Freunde hineinzuziehen. Man rätselt und fiebert mit ihnen mit, von der ersten bis zur letzten Seite.
Dabei ist die Geschichte aber auch vor allem realistisch. Wer ein Happy End erwartet, wird wohl enttäuscht werden. Denn hier hebt sich „Dangerous Deal“ von anderen Büchern ab, weil es nicht versucht den Leser glücklich zu machen, sondern durch den realistischen Ausgang glaubhaft zu bleiben. Was dem Autor definitiv gelingt.
Hin und wieder waren mir die Charaktere ein wenig zu naiv, aber immerhin sind sie noch Teenager, die sich in einer Situation befinden, der sie eigentlich nicht gewachsen sind. Und wenn sie sofort den richtigen Weg gehen würden, wäre das Buch wahrscheinlich nur hundert Seiten lang und Spannung Mangelware. So müssen sie mehrere Stationen durchlaufen, werden immer wieder enttäuscht und scheitern schließlich. Dabei ist der Leser jedoch mittendrin und wird ebenso von den vielen Wendungen überrascht und ab der Hälfte entwickelt sich die Geschichte zum richtigen Page-Turner.

Was mich jedoch veranlasst hat, nur 4 anstatt 5 Sterne zu vergeben, war der Protagonist Christopher. Leider blieb er mir entschieden zu blass.
Ich habe wirklich nichts über ihn oder seinen Charakter erfahren, weiß noch nicht einmal wie er aussieht. Beispielsweise als der Nachbar und Freund von Christopher stirbt, äußert dieser nicht einmal ein Gefühl der Trauer und auch später ist seine Angst nicht wirklich greifbar. Da stehlen ihm andere Charaktere wie Laura leider ein wenig die Show.
Generell hält sich der Autor nicht mit langen Beschreibungen auf, seien es die Umgebungen, Handlungen oder Charaktere. Dennoch hätte es sehr zum Verständnis von Christopher beigetragen, wenn Andreas Schlüter sich ein wenig Zeit zu Beginn genommen hätte, um uns den Protagonisten einmal vorzustellen. So bleibt er leider nur eine beliebige und blasse Figur, die für uns den Helden spielt und aus dessen Perspektive wir das Geschehen mitverfolgen können.

Fazit:
Trotz diesem eigentlich großen Mangel, überzeugt die Geschichte. Es gelingt, den Leser zu fesseln und Spannung aufzubauen. Im Hinterkopf muss man jedoch ständig behalten, dass dies ein Jugendthriller ist, der auch ohne viel Brutalität oder Blutvergießen auskommt und durch eben diesen jugendlichen Stil auch wieder besticht.