Rezension

Spannender Krimi mit einer sehr sympathischen Ermittlerin

Blutopfer
von Britt Reißmann

Bewertet mit 5 Sternen

Um in eine angesagte Clique aufgenommen zu werden, und damit ihrer ersten großen Liebe etwas näher zu kommen, lässt die Schülerin Mona sich auf eine gefährliche Mutprobe ein. Zunächst scheint alles gut zu laufen, doch dann entdeckt sie eine Frauenleiche. Vor lauter Entsetzen gerät sie selbst in große Gefahr.

Hauptkommissarin Verena Sander wird mit den Ermittlungen betraut und eilt zum Fundort. Entsetzt stellt sie fest, dass es sich bei dem geschockten Mädchen, das die Leiche gefunden hat, um ihre Tochter Mona handelt. Die alleinerziehende Hauptkommissarin ermittelt nun fieberhaft in alle Richtungen. Sie hat es nicht nur mit widersprüchlichen Indizien, sondern auch noch mit einem Staatsanwalt zu tun, der sie für völlig ungeeignet hält, den Fall zu lösen. Verena weiß genau, dass sie sich mehr um Mona kümmern müsste, da diese dringend das erlittene Trauma bewältigen muss. Doch der kniffelige Fall sorgt dafür, dass die Hauptkommissarin kaum eine freie Minute hat. Dennoch versucht sie verzweifelt Mona vor dem Einfluss der Clique zu schützen. Dabei unterlaufen ihr, sowohl im privaten, als auch beruflichen Bereich, schwerwiegende Fehler.....

Der Krimi beginnt mit einem Prolog, der sofort ein mulmiges Gefühl verursacht. Die Situation, die dort beschrieben wird, ist haarsträubend und das Interesse daran, wie sich diese Szene wohl in die Erzählung einfügen wird, ist sofort geweckt. Der Einstieg in Handlung gelingt ebenso mühelos. Man lernt zunächst Verena Sanders Tochter Mona kennen, die dabei ist eine Mutprobe zu absolvieren, um in eine bedenkliche Clique aufgenommen zu werden. Die Autorin beschreibt die Szene so realistisch, dass man sofort mitten im Geschehen ist und gebannt dem Handlungsverlauf folgt.

Die Hauptkommissarin Verena Sander wirkt auf Anhieb sehr sympathisch. Man merkt ihr an, dass sie mit Leib und Seele ihrem Beruf nachgeht. Der Spagat zwischen Berufs- und Privatleben fällt ihr dabei nicht gerade leicht, denn Tochter Mona kommt bei diesem Beruf, der ja nicht an feste Arbeitszeiten gebunden ist, häufig deutlich zu kurz. Man merkt förmlich wie sehr Verena daran gelegen ist, den Fall aufzuklären, doch auf der anderen Seite ist sie sich bewusst, dass Tochter Mona dringend mehr Aufmerksamkeit benötigt. Diese innere Zerissenheit wird sehr gut geschildert, man kann sie beim Lesen förmlich nachempfinden. Dadurch wirkt die Hauptkommissarin sehr authentisch. Private Schwierigkeiten, kleine Reibereien im Team und ein Staatsanwalt, der Verena Sander das Leben schwer macht, sorgen dafür, dass es auch neben den eigentlichen Ermittlungen niemals langweilig wird.

Der Fall ist spannend und sehr interessant. Es kommt zu überraschenden Wendungen, sodass man ständig dabei ist, die eigenen Ermittlungen über den Haufen zu werfen und nochmal neu anzusetzen. Man gerät in den Sog der Ereignisse und mag sich kaum von den spannenden und kaum vorhersehbaren Ermittlungen trennen.

Ich habe mich beim Lesen dieses Kriminalromans sehr gut unterhalten und keinen Moment gelangweilt. Die Ermittlungen und die privaten Nebenhandlungen haben mich regelrecht gefesselt, sodass ich diesen Fall in Rekordzeit verschlungen habe. Ich vergebe deshalb begeisterte fünf Bewertungssterne und ein klare Leseempfehlung. Ich würde mich freuen, bald einen weiteren Fall mit der sympathischen Hauptkommissarin zu lesen.