Rezension

Spannender Psychothriller, den man so schnell nicht aus der Hand legen kann

Erlöse mich - Michael Robotham

Erlöse mich
von Michael Robotham

Bewertet mit 4 Sternen

Marnie Logan lebt mit ihren beiden Kindern Zoe und Elijah in London. Seit 13 Monaten ist ihr Mann spurlos verschwunden. Marnie selbst, die kaum für ihren Lebensunterhalt aufkommen kann, leider an dieser quälenden Ungewissheit und ist auf Grund zunehmend Ängste bei Joe O‘ Loughlin in Behandlung. Der ahnt, dass Marnie ihm etwas verschweigt. Ein Album mit Fotos aller Freunden und Bekannten zusammen mit einer DVD bringt einige Dinge zu Tage, die auch Joe so nicht vermutet hätte. Derweilen sterben um Marnie herum alle Menschen, die ihr scheinbar Böses wollen. Auch Joe und sein Partner Ruiz geraten zunehmend in die Fänge des Unbekannten.

Cover und Titel:

Das Cover passt ganz typisch in die Reihe der Robotham-Bücher. Es gibt, genauso wie der Titel, wenig Rückschluss auf die Handlung des Romans. Das Cover ist nicht überladend gestaltet und löst trotzdem schon die Ahnung von Grauen aus.

Meinung:

Ich habe das Buch innerhalb von 2 Tagen gelesen, weil es so wahnsinnig spannend war. Zu keiner Zeit gab es „Durstrecken“. Im Roman taucht immer wieder ein Ich-Erzähler auf, von dem man zunächst noch nicht ahnt, wer es sein könnte. Er wird allerdings schnell klar, dass er Marnie schon sehr lange kennt und sie ständig beobachtet und über sie wacht. Gut gefallen haben mir die kurzen Kapitel. Der Anteil zwischen Dialoge und beschreibendem Teil war sehr ausgewogen.

Ich mag Joe O‘ Loughlin und sein Freund Ruiz sehr gerne als Ermittler-Team. Gut hat mir gefallen, dass diesmal weniger auf Joes gescheiterter Ehe eingegangen worden ist und die beiden Kinder, Charlie und Emma, auch nur ein untergeordnete Rolle gespielt haben sowie seine Parkinson-Erkrankung. In anderen Romanen war mir das häufig zu zentral. Dieser Roman konzentriert sich stärker auf Marnie und die Personen um sie herum. Marnie ist trotz ihrer Hilflosigkeit, eine gute Mutter für ihre beiden Kinder und gibt nicht auf. An einigen Stellen habe ich mich gefragt, warum sie geschlagene 13 Monate darauf gewartet hat, irgendwie an Daniels Sachen zu kommen oder Nachforschungen anzustellen. Ich mochte auch ihre beiden Kinder sehr gerne, denn auch wenn sie gemerkt haben, dass ihre Mutter Probleme hat, haben sie sie aufrichtig geliebt und zu ihr gehalten. Bei einem Teenager wie Zoe, sicher nicht immer leicht.

Spannend ist vor allem die Aufklärungsarbeit, bei der Schritt für Schritt immer mehr ans Tageslicht kommt. Ich finde sie in diesem Roman relativ geradlinig und mit weniger Wendungen/ Irreführungen. Dies tut dem Buch allerdings kein Abbruch hinsichtlich des Spannungsfaktors.

Fazit:

Dies ist wieder ein rundherum gelungener, spannender Psychothriller von Michael Robotham, der uns mit nimmt in die tiefsten Abgründe einer menschlichen Seele. Ich vergebe 4 Sterne, weil es ein sehr gutes Buch ist, aber es gibt Romane von ihm, die sind noch ein Tick besser und verworrener.