Rezension

Spannender Serienauftakt

Herrscher des Nordens - Thors Hammer - Ulf Schiewe

Herrscher des Nordens - Thors Hammer
von Ulf Schiewe

Bewertet mit 4 Sternen

~~Buchmeinung zu Ulf Schiewe – Thors Hammer (Herrscher des Nordens)

„Thors Hammer“ ist ein Historicher Roman von Ulf Schiewe, der 2017 bei Knaur erschienen ist. Dies ist der Auftakt zur Serie „Herrscher des Nordens“.

Zum Autor:
Ulf Schiewe wurde 1947 geboren. Er begann seine Berufskarriere als Software-Entwickler und war später in mehreren europäischen Ländern als Marketingmanager internationaler Softwarehersteller tätig. Ulf Schiewe war schon immer eine Leseratte, den spannende Geschichten in exotischer Umgebung faszinierten. Im Laufe der Jahre wuchs der Wunsch, selbst historische Romane zu schreiben. So entstand »Der Bastard von Tolosa«, sein erster Roman, dem inzwischen eine ganze Reihe weiterer, gut recherchierter und vor allem spannender Abenteuerromane folgten. Ulf Schiewe ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt in München.

Klappentext:
Die Saga des Wikingerkönigs Harald Hardrada – seine Abenteuer und Kämpfe, seine Frauen und sein unbezwingbarer Ehrgeiz.
AD 1027: Harald ist zwölf Jahre alt und jüngster Sohn aus edlem Hause. Er will Krieger werden und seinem Halbruder Olaf nacheifern, der Kriegsherr und König von Norwegen ist. Doch ein Aufstand der Jarls treibt Olaf aus dem Land. Harald bereitet sich auf den Tag vor, da sein Bruder mit einem Heer zurückkehrt. Drei Jahre später ist es so weit. Blutjung zieht Harald in den Krieg. Es kommt zur entscheidenden Schlacht von Stiklestad. Olaf stirbt, und Harald muss schwer verwundet fliehen. An seiner Seite die junge Sklavin Aila. Ihr gemeinsamer Weg führt nach Russland.

Meine Meinung:
Die Handlung wird aus der Sicht der Hauptfigur beschrieben und erzählt. Dadurch kann man die Gedanken und Gefühle Haralds vollständig verfolgen und auch nachvollziehen. Nachteilig ist dabei natürlich, dass Harald sehr positiv dargestellt wird und kaum negative Eigenschaften auftreten. Ich war sofort mittendrin und fieberte von Anfang an mit dem jungen Harald mit. Er strebt an, ein erfolgreicher Krieger zu werden und tut eine Menge dafür. Seine erste Schlacht bringt dann die große Ernüchterung. Sie geht verloren und Harald lernt die Schattenseiten dieser Tätigkeit kennen. Wie in späteren Situationen auch, reflektiert Harald das Erlebte und zieht seine Lehren. So erweist er sich als guter Anführer für seine Gefolgsleute und vermehrt Ansehen und Macht, indem er gegen offenkundige Mißstände vorgeht. Er denkt langfristig und kann dies auch seinen Getreuen vermitteln. Auch das historische Umfeld wird sehr anschaulich beschrieben. Neben der Darstellung des täglichen Lebens werden auch politische Zusammenhänge erläutert, und dies ohne damit zu langweilen. Hauptsächlich sind es die Abenteuerepisoden, die für Spannung sorgen. Dabei verzichtet der Autor wohltuend auf übermäßige Gewaltdarstellungen. Auch in Liebesdingen sammelt er erste Erfahrungen und er ist zum Ende ein erfahrener Krieger und Anführer trotz seiner noch nicht einmal zwanzig Lebensjahre. Die Figuren sind durch die Bank relativ flach gehalten und könnten etwas mehr Tiefe vertragen. Die Sprache ist einfach und lässt sich flüssig lesen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz und sorgt für eine angenehme Auflockerung. Zusätzlich überrascht der Autor mit Ideen, die man nicht unbedingt zu dieser Zeit erwarten würde. So gibt es teambildende Maßnahmen zur Integration einer Gruppe ehemaliger Gegner.

Fazit:
Mir hat dieses Buch gut gefallen und ich bin Haralds Entwicklung gerne gefolgt. Einzig die Figurenzeichnung kann tiefer gestaltet werden. So vergebe ich vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten) und kann das Buch allen empfehlen, die einen spannenden Abenteuerroman mit historischen Elementen lesen mögen.