Rezension

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Spannendes "Kammerspiel" unter Tage

Die drei ??? Das weiße Grab (drei Fragezeichen) -

Die drei ??? Das weiße Grab (drei Fragezeichen)
von Ben Nevis

Bewertet mit 4 Sternen

Buchtitel und Illustration lassen dieses Mal keine Zweifel aufkommen. Es geht in die Berge und eine Lawine wird kommen… doch was werden die drei Fragezeichen dieses Mal zu ermitteln haben? Der Klappentext gab bereits erste deutliche Hinweise, die nach meinem Geschmack bereits zu viel Spoilern und den Leser:innen zu viele Details vermitteln. Der Beginn der Geschichte lässt auch dieses Mal erahnen, dass es wieder besonders mysteriös zugehen wird:

Eigentlich hatte Peter den kleinen Wintersportort in den Bergen von Clearwater Springs ausgewählt, um dort fernab von Kriminellen und mysteriösen Vorkommnissen einfach nur eine dreitägige Skitour mit seinen Freunden zu unternehmen. Doch bereits bei der Anreise gerät Bob mit seinem Käfer einmal mehr ins Schleudern – ein seltsamer Lichtschein im Dunkeln auf dem Friedhof… Und auch nachdem man sich im Trio davon überzeugt hat, dass die Ursache dieser Erscheinung nur menschlichen Ursprungs sein konnte bleibt es mysteriös. Nächtliche Aktivitäten am Lift, Lichter am Berghang, und ein Hotelbesitzer der im Dunkeln mit nassen Gummistiefeln die Rezeption betritt. Justus Jonas sehnt geradezu den nächsten Fall der drei Fragezeichen herbei.

Schon der Einstieg ins Buch ist sehr spannend und es macht Freude, die kleinen Frötzeleien zwischen den drei Detektiven zu verfolgen. Peter möchte eigentlich nur Urlaub machen und hat gar keine Lust auf Detektivgeschichten, während Justus mal wieder bei jeder Handlung ein Geheimnis wittert und Bob geisterhafte Erscheinungen gesehen haben will. Doch während Justus immer wieder darauf beharrt, seine Nase als Detektiv überall reinstecken zu müssen, pocht Peter darauf, die Finger von allem zu lassen was mit Geisterjagd zu tun hat oder der geplanten Skitour einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Die Charaktere der Einheimischen Bevölkerung von Clearwater sind sehr sympathisch dargestellt. Die gesamte Geschichte ist immer wieder mit vielen lustigen Gags gespickt, vorwiegend am Anfang der Geschichte, bevor die drei Detektive auf ihre Skitour aufbrechen. (Bahnt sich da bei Bob etwa tatsächlich ein neues Techtelmechtel an?)

Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt geplant hat. Die Skitour entwickelt sich – wie sollte es auch anders sein? – zum neuen Fall für Justus, Peter und Bob. Kurz nach dem Aufbruch überschlagen sich die Ereignisse – und ehe das Detektivtrio reagieren kann sind sie mit drei anderen Personen von einer Lawine verschüttet und auf sich alleine gestellt. Die Geschichte entwickelt sich urplötzlich und ungewollt zum „Kammerspiel“. Und bis auf die sechs Personen (oder waren es doch sieben? – Der grüne Geist lässt grüßen) benötigt es nicht mehr, um den Geheimnissen von Clearwater Springs auf die Schliche zu kommen.

Der Fall „Das weiße Grab“ ist eine etwas untypische drei Fragezeichen-Folge. Die Ermittlungen beginnen erst recht spät. Bei der Buchfassung gar erst in der zweiten Hälfte des Buches. Ein Fall bei dem sich Justus auf seine Kombinationsgabe verlassen muss. Dies ist jedoch keineswegs nachteilig für die Spannung oder Qualität dieser Folge. Bei dem Fall haben mir insbesondere die eingestreuten Gags gut gefallen, ebenso wie die beklemmende Atmosphäre im späteren Verlauf der Story. Der Plot ist recht solide. Die Auflösung ist dann ebenso überraschend wie unterhaltsam.