Rezension

Spannendes Zeitbild

Das Leben, ein ewiger Traum (Die Berlin-Saga 1) -

Das Leben, ein ewiger Traum (Die Berlin-Saga 1)
von Helene Sommerfeld

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der DTV Verlag hat mir freundlicherweise ein Exemplar dieses Romanes zur Verfügung gestellt. Erschienen ist der Roman als Taschenbuch. Es ist Band eins der Trilogie »Die Polizeiärztin«.
Hinter dem Pseudonym Helene Sommerfeld verbirgt sich ein Schriftsteller-Paar.

Zum Cover:
Der in Grün gehaltene Bucheinband zeigt im Hintergrund ein Foto des Brandenburger Tores mit Fahrzeugen aus den 1920ern, im Vordergrund überlagert eine Raute das Bild von einer jungen Frauenfigur in typischer Kleidung derzeit und den Titel.

Zum Inhalt:
Im Jahre 1919 erleidet die frisch verheiratete Frau und Kinderärztin Magda Fuchs einen herben Schicksalsschlag. Die Witwe beschließt, ihre Heimatstadt hinter sich zu lassen und in Berlin ganz neu anzufangen.
Als Polizeiärztin erlebt sie die Schattenseiten der Hauptstadt der jungen Weimarer Republik hautnah. Es ist eine Zeit des Umbruchs und überlieferte Konventionen werden hinterfragt. Alte Gewohnheiten und Denkweisen stehen auf dem Prüfstand.
Magda lernt viele Frauen kennen, die wie sie selbst, ihre Definition von Frau in dieser neuen Zeit finden und erleben. Teilweise gegen brutalen Widerstand.
Dieses Buch beschreibt Glanz und Elend Berlins sehr anschaulich und ist gut recherchiert. Die Autoren legen, was im »Jahr der Frau« nicht verwunderlich ist, besondere Betonung auf rechtliche Lage der Frau zu dieser Zeit. Ein aus meiner Sicht gut gelungenes Bild dieser Zeit. Das Buch kommt zum großen Teil ohne Pathos und Klischee daher. Es nimmt den Leser mit. Es ist spannend geschrieben und gut recherchiert.

Fazit:
Eine klare Leseempfehlung, auch wenn mir persönlich im letzten Drittel ein wenig Tiefe gefehlt hat. Aber auch dies entspricht zu einem gewissen Teil dieser Zeit. Ich bin gespannt, wie es in Band zwei und drei weiter geht.