Rezension

Spannung, Wunder, menschliche Abgründe

Am Ende das Leben - Jason Mott

Am Ende das Leben
von Jason Mott

Bewertet mit 5 Sternen

Jason Mott - Am Ende das Leben - Harper Collins

Stone Temple, North Carolina

Im beschaulichen Fleckchen "Stone Temple" findet die alljährliche Flugshow statt, der ganze Ort freut sich darauf und wohnt diesem Schauspiel bei. Der berühmte Kunstflieger Matt Cooper dreht seine halsbrecherischen Loopings über tausenden von staunenden Zuschauern. Als die Maschine trudelt und zielgerade auf die Erde zurast, kein Motorenlärm zu hören ist, hält das Publikum den Atem an, das muss der neueste Trick sein..
Sekunden später hat sich der Festplatz in ein Schlachtfeld verwandelt, scharfe Trümmer spicken sich durch die Naturbühne, die eben noch mit feiernden Menschen besiedelt war.
Es ist das reinste Wunder, dass nur der Pilot sein Leben lassen musste, alle anderen sind mehr oder minder leicht verletzt oder kamen mit dem Schrecken davon.
Unter einem großen Haufen Flugschrott bewegt sich etwas, der Sheriff eilt heran und wird blaß. Seine eigene Tochter liegt dort unter Schutt und Asche begraben, ein spitzes Teil hat den mageren Körper ihres besten Freundes durchbohrt, der Junge ist mehr tot als lebendig.. Da geschieht das Unfassbare, Ava legt ihre Hände auf Wash und heilt ihn.
Ein Handyfilm geht um die Welt und der kleine Ort wird von Reportern, Kranken und religiösen Spinnern besiedelt, ein Laborteam macht Tests mit Ava.  
Alle wollen das 13jährige Wunderkind sehen, ein Spießrutenlauf beginnt..
Spannend und tiefgründig, alle unfeinen Nuancen des menschlichen Wesens werden ausgelotet, unter ehemaligen Freunden und Nachbarn tun sich Abgründe auf.
Jason Mott hat eine bildhafte und flüssige Sprache, realitätsnah und leicht zugleich.
Sehr empfehlenswert!