Rezension

Spiel mit dem Tod

Cenusa - Asche zu Asche - Stefanie Mühlsteph

Cenusa - Asche zu Asche
von Stefanie Mühlsteph

Bewertet mit 4 Sternen

Darja ist ein technomagisch begabtes Halbblut. Als sie in den großen Krieg zwischen Maschinisten und Teslanern eingreift, verstößt sie damit gegen das Gesetz und wird zum Tode verurteilt. Durch einen Trick entkommt sie jedoch der Hinrichtung und zieht dadurch nicht nur den Zorn ihrer Kläger auf sich, sondern auch den des Todes, dem sie entkommen ist. Er verfolgt sie unbarmherzig, doch jedes Mal hat sie Glück und verschwindet. Je mehr der Tod sie verfolgt und stellt, umso mehr lernen sich die beiden kennen. Und der Tod merkt, dass hinter der Flucht Darjas mehr steht, als nur der Wille zu Überleben.
Die Geschichten, die im Art Skript Phantastik Verlag erscheinen, sind alle ungewöhnlich. Und diesmal lag mir eine Novelle der düster romantischen Art vor. Wir befinden uns im Jahr 1918 in Russland.
Der Krieg zwischen Maschinisten und Teslanern ist in vollem Gange und mittendrin begegnet uns Darja, die gerade hingerichtet werden soll. 
Und dann ist man mittendrin in der sehr technisch angehauchten Geschichte, die aber auch mit Magie punkten kann.
Darja wird uns nach und nach vorgestellt. Sie hat eine Bestimmung, die sie erfüllen will, obwohl sie genau weiß, dass der Tod ihr auf den Fersen ist. Der Wille, diese eine Sache noch vorher zu erfüllen, ist sehr groß.
Doch der Tod mit dem schönen Namen Leonid gönnt ihr keine Ruhe und drängt darauf, seinen Auftrag auszuführen.
Stephanie Mühlsteph hat schon mit Kurzgeschichten bei mir punkten können und nun mit dieser kleinen Novelle eine ungewöhnliche Geschichte kreiert, bei der ich erst zum Ende hin genau sagen konnte, was ich von ihr halte. 
Ich muss zugeben, dass ich am Anfang skeptisch war, weil ich nicht genau durchblickte. Doch je näher im den Ende kam, umso mehr konnte ich mich in Darja hineinversetzen und ihr ganzes Verhalten auch verstehen. 
Ich fand die Vermischung von Technik, Magie und griechischer Sage sehr interessant. Das Ungewöhnliche daran ist aber, dass die Autorin mit einem sagenhaften Tempo die Geschichte voranbringt. Da sie dies auf 113 Seiten macht, muss es natürlich rasant zugehen und so bleibt kaum Zeit, das Gelesene zu verdauen, geschweige denn sich mit allen Charakteren richtig anzufreunden.
Darja war zwar eine sehr interessante Persönlichkeit. Da konnte ich mit Leonid schon mehr identifizieren, obwohl er eine kleinere Rolle spielt. 
Diese Ungewöhnlichkeit, die die Autorin in die Geschichte bringt, hat mir teilweise gut, teilweise weniger gut gefallen und so kam ich persönlich für mich am Ende zu dem Schluss, dass man sich einfach auf die Story einlassen muss und alles so nimmt, wie es kommt. Nachdenken kann man am Ende, wenn sich das ganze Bild gezeigt hat. Dann merkt man auch, was die Autorin damit bewirken wollten. 
Wieder ist die Aufmachung sehr lobenswert. Das Cover wirkt sehr düster und der Totenkopf verleiht das gewisse Etwas. 
Fazit:
Für technisch-magisch Begeisterte eine düstere Steampunk-Romanze.