Rezension

Sprache ist alles

Ich erwarte die Ankunft des Teufels - Mary Maclane

Ich erwarte die Ankunft des Teufels
von Mary Maclane

Es gibt nicht viel Handlung in diesem Buch – es lebt von Gedanken und vor allem von Sprache. Die 19-jährige Mary McLane sagt von sich selbst, dass sie ein Genie wäre und da kann ich nur zustimmen. Sie schreibt wunderschön und es macht großen Spaß, ihre Gedankengänge zu verfolgen und sich ganz auf den Teufel, Sand und Ödnis einzulassen.

Das Buch liest sich recht schnell, was auch daran liegen kann, dass die Tagebucheinträge recht kurz sind und ich oft gesagt habe „einen Eintrag noch, einen noch, …“ Dennoch glaube ich, dass man diesen autobiographischen Text vor allem dann genießen kann, wenn man ihn ab und zu weglegt und immer mal wieder zur Hand nimmt. Etwa ab der Mitte hat sich das Buch für mich etwas gezogen, teilweise war es zu repetitiv, teilweise hätte ich mir dann doch irgendeine Art von Handlung gewünscht. Vielleicht lag das auch daran, dass ich einen etwas anderen Text erwartet habe.

Alles in einem kann ich „Ich erwarte die Ankunft des Teufels“ jedem empfehlen, der einen außerordentlich gut geschriebenen literarischen Text zu schätzen weiß, der sich an Sprache erfreuen kann und nicht daran stört, wenn es keine nennenswerte Handlung gibt. Ein Leseerlebnis war es allemal!