Rezension

Spritzige Liebeskomödie mit unglaublichem Wortwitz

Just One Word: Verrückte Mädchen küssen besser - Jana Aston

Just One Word: Verrückte Mädchen küssen besser
von Jana Aston

Bewertet mit 5 Sternen

Spritzige Liebeskomödie mit unglaublichem Wortwitz

 

Payton sieht in dem Hotel, in dem sie als Event-Planerin arbeitet, einen attraktiven Mann und beschließt sofort, dass er ihr Ehemann und der Vater ihrer Kinder werden wird. Als sie kurz danach ihre Freundin in einen Stripclub begleitet, weil diese dort ihre Jungfräulichkeit versteigern will, trifft sie den geheimnisvollen Unbekannten wieder. Vince ist der Besitzer des Clubs und Payton sieht ihre Chance gekommen, ihn zu erobern. Mit ihm und seinen Freunden verbringt sie eine Nacht voller Spaß und Alkohol, an deren Ende sie mit Vince verheiratet ist. Jetzt muss sie nur noch die Annullierung dieser Ehe verhindern und ihn vom gemeinsamen Schicksal überzeugen.

 

Und wie sie das macht, ist eine grandiose Geschichte, die ein absolutes Highlight unter den romantischen Komödien ist. Kein Kapitel, keine Seite, die nicht gespickt ist mit pointierten Dialogen oder urkomischer Selbsterkenntnis seitens Payton. Hält sie sich selber für eine durchaus vernünftige Person, ist jeder in ihrer Umgebung vom völligen Gegenteil überzeugt. Ich als Leserin  zunächst auch. Dachte ich anfangs noch, dass ich nie einer anstrengenderen und nervigeren Person in einem Buch begegnet bin, war ich mehr und mehr hingerissen und beeindruckt von ihr. Payton ist gerade heraus, sich ihrer Sache immer sicher und durchgehend optimistisch, selbst wenn das Leben ihr Steine in den Weg legt. Sie ist mit ihrem Körper und ihrer Sexualität im Reinen, was nicht unbedingt die Regel ist. Wenn sie die Wahl hat zwischen A und B, ist es für sie absolut normal, sich für C zu entscheiden, was eigentlich keine Option war.

 

Auch Vince ist von ihrer Art schlicht überwältigt und hat ihrer Zielstrebigkeit kaum etwas entgegen zu setzen. Mit der Geduld eines Heiligen erträgt er ihre Verrücktheiten, ihre verdrehten Sprüche und neu erfundenen Worte. Aus dem anfangs geheimnisvollen und zurückhaltenden Mann entwickelt sich jemand, der ihre Wünsche genau beachtet und sie erfüllt, auch wenn sie noch so irre erscheinen. Ich hätte schmelzen können beim Epilog, der das einzige Kapitel im Buch ist, das aus seiner Sicht geschrieben ist.

 

Es knistert von Beginn an so gewaltig zwischen Payton und Vince, dass auch die erotischen Szenen ein Feuerwerk fürs Kopfkino sind. Gar nicht mal, weil sie so zahlreich und detailliert sind, sondern weil man einfach die unglaubliche Chemie zwischen ihnen spürt. Allerdings hat Jana Aston das ein oder andere Mal ein wenig zu kreativ gedacht. Es gibt eine Szene, da packt er ihre Harre, schlingt den Unterarm um ihren Bauch und stimuliert sie mit einer weiteren Hand. Aus meiner Sicht müsste dieser talentierte Mann drei Arme haben (so einen möchte ich dann bitte auch…). Das hat dem Lesevergnügen allerdings nicht geschadet, ganz im Gegenteil.

 

Las-Vegas-Romane gibt es einige unter den romantischen Komödien. Nicht jeder Autorin gelingt es aber, aus dem Hangover danach ein derart witziges Buch zu kreieren wie Jana Aston.

 

Ein wunderbar komisches Buch mit dem genau richtigen Mix an Humor, Erotik und Emotionen, das den Tag versüßt. Es ist ganz sicher mein bisheriges Highlight des Jahres in diesem Genre.