Rezension

** Star Street 66 **

Der hellste Stern am Himmel - Marian Keyes

Der hellste Stern am Himmel
von Marian Keyes

Bewertet mit 3 Sternen

Ich bin ein großer Marian Keyes Fan und habe bislang alle ihre Bücher gelesen. Demnach gab es auch ein Vorbei an „Der hellste Stern am Himmel“. Schon Monate vor Veröffentlichung der Taschenbuch Version bestellte ich mir online ein Exemplar vor. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich kurz darauf einen Kindle bekommen sollte. Hätte ich das früher gewusst, so hätte ich mich auf jeden Fall für die elektronische Fassung dieses Werkes entschieden, denn mit über 700 Seiten ist dieses Buch ein ganz schön harter Brocken. Und so dauerte es auch einige Monate, bis ich letztendlich zum Lesen kam.

Leider muss ich vorab direkt sagen: Wirklich begeistern konnte mich das aktuellste Werk von Marian Keyes nicht. Zwar hielt ich bis zum Schluss tapfer durch und werde auch in Zukunft weitere Bücher der Britin kaufen, aber etwas mehr hätte ich mir hier dennoch erhofft. Schließlich prangt beispielsweise auf der Rückseite des Buches der Spruch „Zutiefst rührend und unendlich komisch“. Diese Werbung für diesen Roman sollte ja eigentlich den Inhalt widerspiegeln, allerdings finde ich dieses nicht ganz zutreffend.

Zwar habe ich schon mit einigen der Hauptdarsteller mitgefiebert, bzw. interessierte mich deren Schicksal schon, jedoch verstehe ich unter „zutiefst rührend“ doch noch etwas anderes. Auch konnte ich hin und wieder schmunzeln, aber bei Weitem nicht so oft, bzw. auch nicht lachen, wie es schon bei anderen Keyes-Werken der Fall war. „Unendlich komisch“ trifft leider demnach auch nicht ganz auf „Der hellste Stern am Himmel“ zu. Leider.

Zu Beginn dieses Buches hatte ich das Problem, dass in relativ kurzer Zeit, viele Personen vorgestellt wurden. Bei diesen Personen handelt es sich ausschließlich um Personen, die im Haus Star Street 66 in Dublin leben. Es dauerte zugegebener Maßen eine ganze Weile, bis ich jeder Person das passende Pendant und die entsprechende Geschichte zuordnen konnte, da immer wieder zwischen den einzelnen Leuten hin und her gesprungen wurde. Nach einiger Zeit hatte ich dann aber doch den Durchblick und das Lesen fiel mir deutlich leichter.

Die eigentliche Geschichte, die Matt und Maeve betrifft, kristallisiert sich erst gegen Ende des Buches heraus und ist meiner Meinung nach die interessanteste Story aus der Star Street 66. Hier kommt sogar ein wenig Spannung auf, obwohl es sich ja eigentlich um einen Liebesroman handelt. Was genau das Geheimnis der Beiden ist, möchte ich nicht vorweg nehmen – für alle diejenigen, die das Buch noch vor sich haben. Auf jeden Fall äußerst bewundernswert, was für ein eingeschworenes Team die Zwei darstellen. Und schön, dass es für Matt und Maeve letztendlich ein Happy End gibt.

Die Storys um Lydia, eine ziemlich barsche junge Taxifahrerin, um Jemina die sehr alt und sehr weise ist, um Conall der nicht ohne seine Arbeit kann und um Fionn, der davon träumt, ein Fernsehstar zu werden, sind ebenfalls unterhaltsam, aber haben mich nicht vom Hocker gerissen.

Alles in allem möchte ich keineswegs von einem Kauf abraten. Ich habe auch bereits Rezensionen gelesen, bei denen die Leserinnen begeistert waren. Mir persönlich hat dieses Werk von Marian Keyes aber nur mittelprächtig gefallen – wahrscheinlich, weil ich viele andere Bücher von ihr kenne. Meiner Meinung nach fehlten bei „Der hellste Stern am Himmel“ aber eindeutig die klar erkennbaren Höhepunkte und vor allem, der Keyes-typische Witz, der einen beim Lesen regelrecht zum Lachen bringt. Dies habe ich an vielen ihrer vorherigen Bücher geliebt. Zwar konnte man hin und wieder schmunzeln, bzw. bestimmte Szenen waren durchaus sehr unterhaltsam, aber alles in allem hätte die Autorin noch mehr aus den Vollen schöpfen können.