Rezension

Starke Frauen in der Zeit von Jane Austen

Die Herberge von Ivy Hill - Julie Klassen

Die Herberge von Ivy Hill
von Julie Klassen

Bewertet mit 5 Sternen

Cover:

Das Cover ist wunderschön und lässt mit seinem traumhaften Garten gleich auf den Inhalt des großartigen Buches, welches in der Vergangenheit spielt, schließen.

 

Inhalt (dem Klappentext entnommen):

Der Mittelpunkt von Ivy Hill ist sein Wirtshaus „The Bell“. Als der Besitzer plötzlich stirbt, muss seine Witwe Jane die Geschäfte übernehmen, obwohl ihr das gar nicht liegt. Jane wendet sich an ihre Schwiegermutter, die sie nicht leiden kann. Doch die Not schweißt die beiden Frauen zusammen und zwischen ihnen entwickelt sich Vertrauen. Heilung wird möglich und Jane blüht in ihrer neuen Rolle auf. Wird das ausreichen, um „The Bell“ zu erhalten?

 

Meinung:

Der bildhafte Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der Perspektive von mehreren Charakteren geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.

Bereits nach wenigen Sätzen ist man völlig in dieser traumhaften und großartigen Geschichte versunken und hat alles förmlich vor Augen. Die authentischen und sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sehr gut dargestellt und beschrieben worden. Zudem entwickeln sie sich im Laufe der Geschichte realistisch weiter. Sehr gefühlvoll zeigt die Autorin auf, wie Frauen zur damaligen Zeit von Männern abhängig waren und wie schnell sie unverschuldet in Not geraten können, z.B. die unverheiratete Tochter steht nach dem Tod des Vaters quasi auf der Straße.

Besonders begeistert hat mich in diesem Roman Jane Bell, die sich nach dem Verlust ihres Mannes welcher ihr die Herberge hinterlassen hat, stetig weiterentwickelt, weiterkämpft und im Laufe der Geschichte immer mehr Selbstbewusstsein entwickelt und für sich und ihre Angestellten einsteht.

Da ich bereits vor dem Lesen wusste, dass dies eine Reihe ist, kann ich mit dem Ende des Buches sehr gut leben, ansonsten wäre ich eher enttäuscht gewesen. Es gibt einige potentielle Liebespaare, doch in welche Richtung es gehen könnte, ist noch völlig offen. Aber es geht ja weiter und ich freue mich sehr Ivy Hill und dem Bell wieder einen Besuch abzustatten.

Der Glaube spielt eine eher dezente Rolle und zeigt sich hier vor allem in dem starken Gemeinschaftsgefühl des Dorfes, so dass sich das Buch sehr gut als Einstieg in das Genre der christlichen Romane/Inspirational Romance eignet.

Wer Romane von Jane Austen liebt oder historische Romane mit einem Gemeinschaftsgefühl, Dorfidylle und starken Frauenfiguren wird hier wunderbare Lesestunden genießen dürfen und sollte sich diese tolle Reihe nicht entgehen lassen. Ich bin sehr froh, dass ich eine neue Lieblingsautorin für mich entdecken konnte.

 

Fazit:

Ein wunderbarer und gefühlvoller Auftakt zur Ivy-Hill-Reihe mit authentischen und sympathischen Charakteren sowie einem realistischen Blick in die Vergangenheit. Das war das erste Buch der Autorin und es ist sicherlich nicht das letzte gewesen, welches ich von ihr gelesen habe.