Starker Thriller
Bewertet mit 4.5 Sternen
Noch bevor Teil 1 beginnt, wird es gruselig und man ahnt, dass bereits die erste erwähnte Szene tödlich enden könnte...
Doch es bleibt bei der Ahnung, denn Winner springt ständig zwischen Zeitebenen hin und her, teilweise im Tages-, teilweise im Jahresmodus.
Immer wieder schafft er es, die Spannung sehr hoch zu holen und dann wieder eher eine Charakterstudie vorzutäuschen: Die Personen werden in einem Raum postiert und einzeln vorgestellt, damit der Leser eine Ahnung bekommt, wer alles „mitspielt“. Und dann verdreht sich ein Puzzleteil und es wird so spannend, dass selbst ein Zeitsprung zum Cliffhanger wird.
Die Erben halten lange durch und zusammen, doch die steigende Brutalität der Aufgaben ergibt irgendwann Risse. Dann sterben Menschen, andere verschwinden, und es ist schlicht nicht möglich herauszufinden, wer für all diese Dinge verantwortlich ist.
Denn der Untertitel des Thrillers lautet „Für Rache ist es nie zu spät“ - aber wofür möchte sich die Verstorbene bloß rächen?
Ich habe wie gewohnt ein hohes Lesevergnügen bei Jonas Winner gehabt, und nachdem ich manchmal die Enden seiner Thriller etwas schwach fand, ist es hier richtig gelungen!
Leider gab es aber zwischendurch ein paar logische Lecks (Wie schnell friert ein See zu, sodass man darüber laufen kann? Wie heiß wird ein Induktionsherd, wenn kein geeigneter Topf draufsteht?), die meine Lesefreude doch etwas geschmälert haben.
Dennoch meine klare Empfehlung!