Rezension

Stimmiger Nordseekrimi

Nebeltod - Nina Ohlandt

Nebeltod
von Nina Ohlandt

Bewertet mit 3.5 Sternen

Hauptkommissar John Benthien wird zu einem bizarren Mordfall gerufen. In der Nähe von Niebüll wurde ein Mann an die Gleise gefesselt und vom herannahenden Zug überrollt. Kurz danach trifft ein Foto bei der Polizei ein, das unmittelbar vor dem Mord aufgenommen wurde und mit dem Wort „schuldig“ überschrieben ist.
Kurz danach führt die Spur zu einer Künstlerkolonie auf Föhr, auch dort gibt es einen Toten, auch hier taucht wieder ein Foto auf. Gleichzeitig werden Pferde auf einer Weide grausam abgeschlachtet. Benthiens Truppe ermittelt außerdem in einem Anschlag auf den Wagen des Gutsbesitzers von Rentzow. Auch in Benthiens Haus auf Sylt passieren unerklärliche Vorfälle.
An allen Fronten ist das Ermittlerteam involviert, gibt es Verbindungen?
Nina Ohlandt nimmt sich viel Zeit die einzelnen Fälle zu beschreiben und in ihrem ruhigen, aber auch spannenden Stil entwickelt sich die Spurensuche zu einem fesselnden Puzzle. Die Ermittler und ihre Arbeit werden sehr realistisch und differenziert geschildert, ohne dass, wie oft üblich, privaten Verwicklungen zu viel Raum eingeräumt wird.
Die nordfriesische Winterlandschaft zwischen Küste und den Inseln Sylt und Föhr bietet einen idealen Hintergrund für diesen vielschichtigen Krimi mit stimmig geschilderten Charakteren.
Es ist der dritte Band um Benthien und sein Team, aber der Fall ist in sich geschlossen und auch ohne Vorkenntnis zu lesen.
Ein sehr stimmiger Krimi mit viel Atmosphäre, der in einigen Kapiteln vielleicht etwas mehr Tempo gut vertragen hätte.