Rezension

Stürmische Zeiten auf Swift Great House...

Das Sturmhaus
von Elena Santiago

Bewertet mit 4 Sternen

Von Eva Völler habe ich schon einige Romane gelesen, unter diesem Pseudonym bisher jedoch keinen Einzigen und da ich mittels Büchern gern in andere Länder reise, begann ich gespannt zu lesen.

Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen, wobei die Gegenwartshandlung den größeren Raum einnimmt. In der Gegenwart bekommt die Journalistin Elaine das Angebot eine Reportage zu drehen. Voller Freude begibt sie sich mit Tochter Becky auf nach Jamaika und trifft dort auf den attraktiven Plantagenbesitzer Russell Swift. Bereits beim ersten Treffen ist es um Elaine geschehen. Doch dann geschieht etwas auf Swift Great House und sie ist sich nicht mehr sicher, ob Russell der nette Kerl ist, der er vorgibt zu sein...

In der Vergangenheit, die um 1831 spielt, wird der Leser in die Zeit der Sklaverei zurückversetzt. Hier lebt Louisa, die eine Ahnin Elaines ist. Ihr Schicksal ist fest mit der Plantage verknüpft, wird dieses auch Einfluss auf Elaine haben?

Die Handlung wird uns über einen allwissenden Erzähler näher gebracht, so dass wir über alle Akteure etwas erfahren und nicht nur eine Sichtweise erleben.

Frau Völler ist es in diesem Roman sehr gut gelungen, die beiden Handlungsstränge mit einander zu verknüpfen, denn die Verbindungen zwischen den Frauen sind glaubwürdig und nachvollziehbar geschildert.

Besonders gefallen haben mir die Beschreibungen des Herrenhauses, denn man hat zeitgleich Faszination und Angst verspürt. Ebenfalls überzeugend war, dass man gespannt nach und nach die Geheimnisse um das Anwesen lüftet.

Elaine als Charakter war sehr angenehm, jedoch in meinen Augen zu perfekt um echt zu sein. Sie ist ein so herzensguter und verständnisvoller Mensch, dass man als Leserin gern mehr so wäre wie sie, es aber unmöglich schafft.

Ansonsten hat mir am meisten Becky gefallen, denn sie ist ein Teenager wie er im Buche steht mit allen Problemen und Macken. Ihre Handlungsweisen konnte ich mir zu jedem Zeitpunkt sehr gut vorstellen und auch nachvollziehen.

Russells Schwester Alicia war hier ein sehr tragischer Charakter, eine Figur, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Fazit: In meinen Augen die perfekte Urlaubslektüre. Lädt zum Träumen ein und ist lesenswert. Prädikat gut!