Rezension

Suchtgefahr

Shadowfever - Karen M. Moning

Shadowfever
von Karen M. Moning

MacKayla Lane, die Jägerin der Schatten, wird selbst zur Gejagten. Wem kann sie noch trauen, wer ist Feind, wer Freund? Im Kampf gegen die dunklen Feenwesen und auf der Suche nach dem Sinsar Dubh gerät Mac in Gefahr. Am Ende muss sie eine Entscheidung treffen – und bestimmt damit nicht nur ihr eigenes Schicksal, sondern das der gesamten Menschheit. Wird sie die Welt zerstören ... oder retten?

Es war eine richtige Qual, auf den letzten Band dieser Reihe zu warten, hörte der Vorherige doch mit einem ziemlichen Cliffhanger auf, der schon fast an Folter grenzte. Am Anfang dieses Bandes wurde das Erahnte dann schreckliche Gewissheit. Barrons war das wilde Tier! Und Mac steht plötzlich vor den Trümmern ihres Lebens. Die ersten Seiten des Romans sind wirklich eine Herausforderung. Mac ist nach dem Geschehenen so zerrüttet, dass viele Seiten folgen, auf denen sie über ihr Leben und alles was zu dem Einsturz der Mauern geführt hat nachdenkt. Selbst als eingefleischter Fan der Buchreihe wurde es mir irgendwann zu viel und ich war froh, als die Geschichte weiterging und wieder die gewohnte Fahrt erreichte, die man von den anderen Fever-Bänden kennt.
Viele Fragen werden hier beantwortet, die in den vorherigen Bänden offen gelassen wurden oder deren Fäden sich im Laufe der Geschichte verlaufen haben. Man taucht in diesem Band noch einmal ganz tief ein. Es wird emotional, spannend, traurig und teilweise auch ein klein wenig verwirrend. Aber man sollte sich nicht abschrecken lassen und einfach unbeirrt weiterlesen, das Puzzle setzt sich nach und nach zusammen.
Da „Shadowfever“ mittlerweile der fünfte und vorläufig auch letzte Band der Fever-Reihe ist, rate ich absolut davon ab, mit ihm in die Geschichte einzusteigen. Ich habe auch schon einmal aus Versehen mit dem letzten Band einer Reihe angefangen und habe dann einfach die ersten Bücher danach gelesen, aber wer es hier versucht, wird am Ende nur frustriert sein.
Auch fehlen bei diesem Band die Worterklärungen, die in den anderen vier Bänden am Ende zu finden sind.
Witzig ist auch, wie sich Mac selbst bezeichnet und damit auch ihre Weiterentwicklung auf den Punkt bringt. Bezeichnet sie sich als Mac 1.0 bei ihrer Ankunft in Dublin, ist sie nun Mac 5.0 (klingt logisch bei fünf Bänden). Mac ist auch wirklich nicht in ihrer Entwicklung stehen geblieben. Moning hat es gut geschafft, ihren Charakter so herauszuarbeiten, dass der Leser gut miterleben kann, wie Mac an Stärke gewinnt und sich immer weiter entwickelt. Hilfreich sind da auch immer wieder die Gedanken und Überlegungen von ihr, die das Bild von Mac noch klarer werden lassen.
Wie auch in den anderen Bänden fehlt es hier auch nicht an Erotik. Sie ist nicht übergreifend, aber ziemlich gut an den richtigen Stellen eingestreut.
Was aber deutlich ein Minuspunkt ist, ist das Hin und Her mit der Übersetzung des Buchtitels. Haben die anderen Bände einen komplett irrsinnigen deutschen Buchtitel erhalten wurde bei diesem Band nun vorgezogen den englischen Originaltitel zu nehmen. Meiner Meinung nach hat man mit den deutschen Buchtiteln, die am Anfang das Wort "Vampir “beinhalteten auf den Bis(s)-Zug aufspringen wollen. Auf Nachfrage bei Ullstein hat der Verlag auch demnächst nicht vor, die ersten vier Bände mit dem Originaltitel rauszubringen.

Fazit

Wer ein Buch oder eine Buchreihe sucht, die gespickt ist mit Mystik, Erotik, interessanten Charakteren und jeder Menge Wendungen, sollte sich einmal die Fever-Reihe vornehmen. Aber Vorsicht, die Suchtgefahr ist besonders hoch bei Frauen über 20,  Männer sollten Abstand halten.