Rezension

Sylt-Thriller

Das Klagen der Möwen -

Das Klagen der Möwen
von Daniela Arnold

Bewertet mit 3 Sternen

Mit „Das Klagen der Möwen“ habe ich mein erstes Buch von Daniela Arnold gelesen, eine Autorin die Thriller-Genre schon beachtliche Erfolge erzielt hat.

In den Dünen von Sylt wird eine getötete junge Frau gefunden. Erste Spuren weisen auf ein Sexualdelikt hin. Der örtliche Polizist Uwe Petersen, der mit dem Vater des Opfers befreundet ist, legt sich schon sehr früh auf einen Täter fest. In Carsten Normanns Familie war das Opfer oft als Babysitterin tätig und nur Carsten scheint für ihn als Täter in Frage zu kommen. Petersen agiert einseitig und vor allem sehr öffentlich. So gerät die ganze Familie ins Zentrum einer Hetzjagd. Frau und Kind werden bedroht, das Haus belagert und beschmiert. Kollegin Rieke rät vergebens zur Besonnenheit und erst als eine weitere Leiche gefunden wird, ermittelt vor allem sie auch in andere Richtungen.

Das Buch beginnt mit einem sehr spannenden und düsteren Prolog, der mir unter die Haut ging und mich vermuten lässt, dass hinter der Geschichte wesentlich mehr steckt. Diese Spannung bleibt das ganze Buch über sehr hoch, denn die Verbindung zum Prolog bleibt lange im Dunkeln. Ausgesprochen realistisch wurde die Macht der Öffentlichkeit geschildert. Denn in der anonymen Masse lässt es sich leicht mit Steinen werfen, hier ufert unter den Augen der Polizei eine Hexenjagd aus und lässt Marie Normann fast schutzlos zurück.

Diesen realistischen Blick hätte ich mir auch für die Ermittlungen gewünscht. Da klafften meiner Meinung nach einige Logiklücken, die auch durch den hohen Spannungsbogen nicht kaschiert wurden.

Für das Ende gibt es noch eine Überraschung, die man so nicht erwarten konnte und die mich nicht ganz befriedigte.

Dass die Familie aber auf Sylt nicht mehr bleiben konnte und wollte, war wiederum ganz in der Lebenswirklichkeit verankert.