Rezension

Tausende Tote. Und er sorgte sich um einen Mörder.

Der Angstmann - Frank Goldammer

Der Angstmann
von Frank Goldammer

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt:
Das Buch beginnt am 30. November 1944, also zum Ende des zweiten Weltkrieges. Während die meisten kampffähigen Männer an der Front sind, ist Max Heller mit einer Verletzung aus dem ersten Weltkrieg zu Hause in Dresden und arbeitet bei der Mordkommission.
Gleich am Anfang wird Max Heller zu einer Frauenleiche gerufen, die übel zugerichtet wurde. Er hat kaum Männer, die ihn unterstützen, selbst der Gerichtsmediziner ist an der Front und sein Vorgesetzter ist ein überzeugter SS-Mann, was die Arbeit auch nicht unbedingt einfacher macht. Einige Zeit später wird wieder eine Frauenleiche gefunden. Heller glaubt an einen Serienmörder, sein Vorgesetzter will davon jedoch nichts wissen. Heller ermittelt trotz aller Widrigkeiten weiter und hört dabei immer wieder vom Angstmann den man während der immer häufiger werdenden Bombenalarme lachen hören kann.
Nach einer Weile scheint Heller dem Mörder auf die Spur zu kommen, doch dann passiert das schreckliche: Dresden wird tatsächlich zerbombt. Die Stadt ist nicht wieder zu erkennen und der Mörder scheint in den Trümmern umgekommen zu sein - oder doch nicht? Denn wenig später taucht eine weitere Frauenleiche auf.

Mein Eindruck:
Dieses Buch war das erste von Frank Goldammer, das ich gelesen habe und ich würde weitere von ihm lesen. Das Cover gibt bereits ein wenig einen Einblick in die zerrütteten Verhältnisse unter denen der Roman spielt. Es ist schlicht gehalten, aber die Stimmung überzeugt.

Den Roman fand ich an sich sehr spannend. In diesen Tagen, kurz vor Kriegsende, einen Krimi anzusiedeln ist eine ausgefallene Idee. Der Autor gibt meiner Meinung nach die Stimmung und die Spannungen auch zwischenmenschlich ziemlich gut wieder. Auch die Flüchtlingsproblematik - die uns ja zur Zeit auch wieder präsent ist - thematisiert er ohne zu sehr dahin abzudriften.

Sprachlich war ich allerdings etwas irritiert. Das Buch spielt in Dresden, dennoch ist das Buch fast vollständig auf hochdeutsch geschrieben - natürlich, damit es einer breiteren Masse verständlich bleibt. Nur ab und zu lies der Autor ein paar Menschen hier und da mal einen sächsischen Satz sagen. Das schien mir sehr willkürlich und hat mich daher wenig überzeugt.

Fazit:
Alles in allem ein gelungener Roman, den ich gern weiter empfehlen werde.