Rezension

Teuflisch gut

Teufelsacker - Carsten Steenbergen

Teufelsacker
von Carsten Steenbergen

Bewertet mit 5 Sternen

Auf Geheiß seines Vaters, des Grafen von Kessel, hält sich Heinrich in der Abtei zu Gleidebach auf. Dort soll er studieren, Disziplin und Pflichttreue erlernen und sich auf seine spätere Aufgabe als Landvogt vorbereiten. Zu seinem Leidwesen werden ihm im Kloster keine Privilegien eingeräumt, sodass sein Tagesablauf durch Arbeit, Studium, karge Mahlzeiten und den Besuch der Andachten bestimmt wird. Fortan führt er das Leben eines Benediktiner-Mönchs, obwohl er sich dazu nicht berufen fühlt. Doch die eintönigen Tage gehören der Vergangenheit an, als auf den umliegenden Feldern die grausam zugerichteten Leichen von zwei Fuhrleuten gefunden werden. Der dritte Fuhrmann überlebt schwerverletzt und berichtet von einem Angriff durch einen dämonischen Korngeist. Katharina, die Nichte des Überlebenden, sucht Hilfe in der Abtei. Doch dort stößt ihre Bitte, um Unterstützung im Kampf gegen den Dämon, auf taube Ohren. Heinrich, der eine Schwäche für das hübsche Mädchen hat, stellt auf eigene Faust Nachforschungen an. Dabei kommen einige Ungeheuerlichkeiten ans Tageslicht. Als der Korngeist in schneller Folge weitere Opfer fordert, bleibt Heinrich keine Wahl: er muss sich dem teuflischen Gegner entgegenstellen.....

Meine Meinung

Bereits die düstere Covergestaltung, mit der bluttriefenden Sense und dem schwarzen Seelenräuber, der mit seinen Ziegenbockhörnern über dem Kornfeld schwebt, stimmt auf eine unheimliche Erzählung ein. Dieser erste Eindruck bestätigt sich schon auf den ersten Seiten. Denn Carsten Steenbergen beschreibt Handlungsorte, Protagonisten und Ereignisse so intensiv, dass man das Gefühl hat, selbst dabei zu sein. Dadurch gerät man früh in den Bann der Ereignisse und verfolgt entsetzt das blitzartige Auftauchen des höllischen Dämons. Die düstere und unheimliche Atmosphäre, die dabei entsteht, ist während des weiteren Handlungsverlaufs durchgehend spürbar und für einige Gänsehautmomente verantwortlich. Die am Anfang aufgebaute Hochspannung flacht gelegentlich ab, um dann allerdings wieder unverhofft präsent zu sein. Dieses Auf und Ab sorgt dafür, dass man förmlich an den Seiten klebt und verzweifelt nach Hinweisen sucht, die die Zusammenhänge erklären.

Dieser düstere und unheimliche Roman lässt sich in keine Schublade pressen. Denn er ist ein gelungener Mix aus historischem Roman und spannender Kriminalhandlung, in den eine nicht zu überladen wirkende Liebesgeschichte eingeflochten ist. Perfekt abgestimmt wird diese Mischung mit einer wohldosierten Prise Horror. Dem Autor gelingt es mühelos, falsche Fährten auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt und dass man bis zur Auflösung nicht sicher sein kann, wer für die dämonischen Ereignisse verantwortlich ist und was dahinter steckt.

Ich vergebe deshalb begeisterte 5 Sterne und spreche eine klare Empfehlung für Leser aus, die auf der Suche nach spannendem Lesestoff abseits des Mainstreams sind.