Rezension

The captain is busy

Treibland - Till Raether

Treibland
von Till Raether

Ein Toter, gestorben an einem geheimnisvollen Virus an Bord eines Kreuzfahrtschiffes, versetzt Hamburg in einen Ausnahmezustand. Ungeklärte Zuständigkeiten und der Versuch eine Massenhysterie zu vermeiden bringen die Kommissare Danowski und Finzi auf den Plan. Beide Schreibtischtäter, die eigentlich nichts ermitteln sondern nur den Ball flach halten sollen. Aber der hypersensible Adam Danowski hat eine Spur gewittert und ist bald lebensbedrohlich in den Fall verstrickt.

Danowski und Finzi sind für mich die deutsche Ausgabe von Carl Mørck und Assad (Jussi Adler-Olsen). Eigentlich unspektakuläre aber sehr glaubwürdige Ermittler, die sich trotz oder gerade wegen ihrer Gegensätzlichkeit, blendend verstehen und ergänzen. Auch der Humor der beiden könnte gegensätzlicher nicht sein.

Der Plot ist erfrischend anders. Setzt er doch auf die Ausweglosigkeit der isolierten Situation auf einen Schiff, das unter Quarantäne steht. Auch der Erzählstil ist nicht krimitypisch. Hat man sich aber erst mal eingelesen, bekommt man Unterhaltung auf hohem Niveau und eine Geschichte, die in sich schlüssig ist. Ich kann mir vorstellen, dass bei einigen Lesern im Mittelteil Langeweile aufkommt. Bei mir was das nicht der Fall. Ich war zu jeder Zeit gespannt, wie sich Danowskis persönlicher und beruflicher Alptraum weiter entwickelt.

Fazit: Gelungenes Debüt. Außergewöhnliche Story, interessante Ermittler und richtig schöner Schreibstil. Macht Lust auf mehr.