Rezension

Thriller oder doch Horror?

Menschenhafen - John Ajvide Lindqvist

Menschenhafen
von John Ajvide Lindqvist

Bewertet mit 5 Sternen

Auf Grund meiner positiven Rezension von " So ruhet in Frieden", traute ich mich ein paar Tage später an den neusten Thriller von John Ajvide Lindqvist heran.
Auch dieser kann nicht in ein Genre eingeordnet werden, steht auf dem Einband Thriller, so wird doch mit " Horror" um seine Leserschaft geworben. Der Leser kann sich meiner Ansicht nach nur selbst eine Meinung bilden und dazu nun der Klappentext:

" Papa, was ist das? Da drüben auf dem Eis?" Ein strahlend schöner Wintertag. Anders steht mit seiner sechsjährigen Tochter Maja im Leuchtturm der Insel Gavasten und schaut aufs Meer hinaus. Eis, überall Eis. Und Schnee. Was hat seine Tochter in der Ferne erspäht? Da ist doch nichts. Kurz darauf läuft Maja hinaus, um nachzusehen - und der Albtraum beginnt. Obwohl sie auf der freiern Eisfläche nicht verschwinden kann, passiert genau das. Plötzlich ist sie weg. Spurlos verschwunden. Anders und seine Frau haben kein Kind mehr... Jahre später erreichen Anders mysteriöse Botschaften. Lebt Maja noch?

Was auf den ersten Blick auf einen einfachen Vermisstenfall bzw. auf "Tod durch Ertrinken" hindeutet, ist so viel mehr. Der Vater, der zum Trinker wird, die Ehe, die zerbricht; das alles sind nur kleine Mosaiksteine, die diese geschilderte Geschichte des Autors komplett machen. Am Anfang noch schleppend und weniger mysteriöser als angekündigt, entwickelt die Sprache des Thrillers eine so ungemeine Sogkraft, dass man nicht in der Lage ist, es aus der Hand zu legen, bevor die letzte Seite gelesen ist.

Und doch gibt es diese "Horror-Note", Dinge, die wir uns selbst nicht erklären können, die an der Oberfläche nagen, um später der ganzen Geschichte ein gekonntes Ende zu verleihen. Es gibt kein Buch, dass ich im Moment mehr empfehlen würde, jetzt wo die Tage wieder kürzer, dunkler, und ein bisschen geheimnisvoller werden.