Rezension

Tief berührt!

Irmina - Barbara Yelin

Irmina
von Barbara Yelin

Bewertet mit 5 Sternen

London, 1934.

Irmina kommt durch einen Austausch nach England. Mit im Gepäck hat sie ihren Traum von Bildung und Unabhängigkeit. Doch sie wird einfach nicht ernst genommen und immer wieder mit den Vorgänen in Deutschland in Verbindung gebracht.

Während einer Party lernt sie Howard kennen, einen jungen Studenten der Oxford Universität. Als es, auf Grund von Howards Hautfarbe, zu einem Zwischenfall kommt, verlassen die beiden zusammen die Party. Beide haben mit gesellschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen und entwickeln eine ganz besondere Freundschaft zueinander.

Als sich 1935 die Dinge in Deutschland zuspitzen, ist Irmina gezwungen nach Deutschland zurückzukehren. Doch sie will Ihre Träume nicht aufgeben und dafür kämpfen.

 

Barbara Yelin wurde durch Briefe ihrer Großmutter zu diesem Buch inspiriert.

Die Kraft dieser Geschichte hat mich von der ersten Seite an erreicht. Man konnte den Sog regelrecht spüren. Anfangs war ich dem Buch gegenüber skeptisch, da das Thema Hitler schon unzählige Male in der Literatur verwendet wurde, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Doch Barbara Yelin ist es gelungen, durch ihre zwei Protagonisten, sehr unterschiedliche gesellschaftliche Probleme dieser Zeit aufzuzeigen, ohne mit erhobenem Zeigefinger, den einen, richtigen Weg aufzuzeigen, den es, wir wir ja wissen, einfach nicht gibt. Sie geht sehr vorsichtig mit den Zeitthemen um und entwickelt zwei völlig unterschiedliche Lebenswege, bei denen sich die Anfänge doch so ähnlich zeigen.

Im Anhang gibt es ein Nachwort von Dr. Alexander Kolb, seines Zeichens Direktor des "Stanley Burton Centre for Holocaust and Genocide Studies" an der University of Leicester. Er betrachtet die Geschichte von Irmina mit einem wissenschaftlichen Blick auf die Nazizeit und gibt teilweise ungewohnte Einblicke in diese Zeit.

 

Mein Fazit:

Absolut empfehlenswert! Wer sich dieses Buch entgehen lässt, hat definitiv etwas verpasst.