Rezension

tiefgehend und berührend

Irgendwo im Glück - Anna McPartlin

Irgendwo im Glück, 6 Audio-CDs
von Anna McPartlin

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Maisie Bean hat sehr schwere Zeiten durchlebt. Zeiten voller Schmerz und Trauer, aber sie hat es geschafft, diese Gefühle zu verarbeiten. Und aus den Erfahrungen zu lernen. Das alles hat sie veranlasst ein Buch darüber zu schreiben. Jetzt steht in einem großen Saal voller angehender Akademiker in einem College und hält dort ihre erste Lesung. Sie erzählt davon wie ihr Sohn Jeremy mit 16 Jahren spurlos verschwand. Es ist

Zitat:
Jeremys Geschichte – eine Erinnerung an Liebe und Missverständnis.

Meine Meinung:
Der Prolog beginnt damit, dass Maisie Bean vor den Studenten steht und sich vorstellt. Schon nach wenigen Sätzen habe ich das erste Mal die Luft angehalten.
Sie erzählt den jungen Leuten die Geschichte ihrer Familie. Eigentlich erzählt sie nur von den fünf schlimmsten Tagen in ihrem Leben.
Am 1. Januar 1995 verschwindet ihr damals 16 jähriger Sohn Jeremy zusammen mit seinem besten Freund spurlos. Es dauert fünf lange und furchtbare Tage bis Jeremy gefunden wird.
Es gibt zwei Erzählperspektiven, die eine erzählt die Geschichte aus der Sicht von Maisie und die andere ist aus der Sicht von Jeremy erzählt.
Die Geschichte, die dem Hörer hier von Maisie und Jeremy erzählt wird, handelt von Gewalt, von Sexualität, von (falscher) Moral, von Akzeptanz aber auch von Freundschaft und Liebe. Aber es ist defintiv kein Krimi! Im nachhinein, wird wohl jeder Hörer erst mal sagen: Was soll das? Das alles sollte heutzutage doch kein Problem mehr sein. Doch wenn man dabei bedenkt, dass die Geschichte 1995 in Dublin spielt, dann wird einem klar, dass alle diese Probleme sehr wohl existiert haben und zum großen Teil sicher noch existieren. Die Autorin packt hier gleich mehrere „heiße Eisen“ an und ich finde, sie hat das ganz hervorragend gemacht. Dieser eine Satz, der mich schon im Prolog fast umgehauen hat, dann geht es weiter mit einem ersten Kapitel voller Wärme und Liebe. Und bis zum Verschwinden von Jeremy lernt man Maisie und Jeremy mit ihrer ganzen Familie und ihrem Alltag ganz in Ruhe kennen. Ich hatte schon relativ früh einen Verdacht, in welche Richtung sich Jeremys „Problem“ entwickeln könnte, aber mit dem wirklichen Ende habe ich definitiv nicht so gerechnet. In der Mitte des Buches gab es kleine Längen, aber zum Schluß hin, hat sich das Ganze dann sehr rasant weiterentwickelt. Am Endewurde es noch einmal richtig heftig und die Tränen flossen mir übers Gesicht.
Nina Petri spricht mit einer sehr angenehmen Stimme und versteht es die richtigen Akzente zu setzen. Sie hat sowohl die Stimmungen hervorragend betont als auch die Figuren in meinem Kopf zum Leben erweckt.

Mein Fazit:
Ein sehr gefühlvoll gesprochenes Hörbuch. Eine tiefgehende Geschichte, die den Hörer sehr berührt und zum nachdenken bringt.