Rezension

tolle Dystopie für Zwischendurch

Bis zum letzten Tropfen - Mindy McGinnis

Bis zum letzten Tropfen
von Mindy McGinnis

Cover:
Ich mag das Cover, es zeigt Lynn wie sie auf ihrem Hausdach steht. Auch gefällt es mir besser als das Orignal. Das Bild ist das gleiche, aber bei uns hat es noch wärmere Farben. Es hat etwas von einem Weltuntergangsszenario, aber nicht ganz so schlimm wie das Original, welches mir zu grau ist.

Erster Satz:
Lynn war neun, als sie das erste Mal tötete, um den Weiher zu verteidigen.

Meine Meinung:
Wasser ist zu einem der kostbarsten Güter geworden, die es noch auf der Erde gibt. Umso besser muss man darauf aufpassen, wenn man welches hat. So wie Lynn und ihre Mutter. Beide wohnen zusammen außerhalb einer größeren Stadt und kämpfen Tag um Tag ums überleben. Sie müssen ihr Wasser, ihren kleinen Weiher, täglich aufs neue verteidigen. Dafür hat Lynn auch schon mit 9 gelernt, wie man mit Waffen umgeht….

Lynn kommt anfangs sehr kalt und herzlos rüber, da sie mit ihrer Mutter nur arbeitet und alle die dem Haus oder dem Weiher zu nahe kommen kaltblütig abknallt, ohne darüber nachzudenken oder nach Gründen zu fragen. Doch im weiteren Verlauf des Buches, geprägt durch einige Ereignisse, zeigt sie ihr wahres Ich. Man beginnt sich Gedanken zu machen und ja, ich mochte sie dann auch wirklich sehr. Im Grunde ist sie nur ein junges Mädchen, das keine richtige Kindheit hatte weil es in einer unwirtlichen Welt groß werden musste und dadurch und durch ihre Mutter geprägt wurde.

Lynns Mutter ist mir einfach nur unsympathisch. Natürlich will sie ihre Tochter beschützen, aber so wirkliche Wärme kam nie rüber. Der Nachbar war mir da dann viel sympathischer. 

Eli, der mit dem Überleben noch nichts am Hut hatte, weil er aus der Stadt kommt und sich auf seinen Bruder verlassen wollte, lernt man erst nach und nach kennen. Aber er ist ein herzensguter Mensch und versucht das Überleben für sich, aber vor allem für seine Schwägerin und ihre Tochter zu sichern.

Seine Nichte Lucy ist ein richtiger kleiner Sonnenschein, die jede Situation ohne jammern erträgt und auch immer das beste daraus macht. Wirklich toll.

Mindy McGinnis Schreibstil ist leicht verständlich und lässt sich deswegen gut lesen. Der dystopische Weltenentwurf in dem Wasser eine knappe, hart umkämpfte Ressource geworden ist, ist toll gelungen. Allerdings hätte ich mir mehr Seiten gewünscht, mit Beschreibungen wie es zu dieser Situation kam und vielleicht auch ob es noch schlimmer wird oder wie es weiter geht. Das ganze wurde mir zu kurz angeschnitten. Es gibt kaum mehr Wasser, Punkt. Aber warum?
Ansonsten war die Story interessant, durchweg spannend und die Protagonisten super. Ein knackiges Buch für Zwischendurch, das mit seiner düsteren Stimmung zum nachdenken anregt.

Fazit:
„Bis zum letzten Tropfen“ ist eine tolle Dystopie für Zwischendurch. Man wird nicht lange mit Erklärungen oder Erzählungen aufgehalten, sondern ist gleich mittendrin in einem spannenden, aber düsteren Abenteuer. Trotzdem wäre eine Erklärung schön gewesen... Das Buch wird auf keiner Seite langweilig und vor allem der Schluss bietet mit der ein oder anderen Wendung noch einmal Hochspannung. Lynn ist eine toughe Protagonistin, die ihr kennen lernen solltet! 

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