Rezension

Tolle Grundidee, aber die Umsetzung konnte mich nicht ganz überzeugen

Die Fabelmacht-Chroniken (1). Flammende Zeichen - Kathrin Lange

Die Fabelmacht-Chroniken (1). Flammende Zeichen
von Kathrin Lange

Bewertet mit 3 Sternen

Auf „Die Fabelmacht-Chroniken“ von Kathrin Lange war ich durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden, das eine zauberhafte und fantasievolle Geschichte versprach. Insgesamt sorgt das Buch für einige schöne unterhaltsame Lesestunden, bietet aber noch viel Potenzial für den Folgeband. Es gibt einige wirklich gute Ansätze, aber insgesamt ist die Umsetzung noch nicht ganz rund.

Ohne das Wissen ihrer Mutter reist Mila nach Paris, um dort eine Freundin zu besuchen. Doch schon auf dem Weg in die Metropole wird eine Reihe merkwürdiger Ereignisse in Gang gesetzt. Im Zug trifft Mila auf einen alten Mann, der ihr viel zu persönliche Fragen stellt und unter anderem wissen möchte, ob sie an die Liebe auf den ersten Blick glaubt. In Paris angekommen überschlagen sich die Ereignisse. Mila trifft auf Nicholas, den sie aus ihren Träumen kennt. Doch das ist noch längst nicht alles. Nicholas scheint direkt aus den Geschichten entsprungen zu sein, die Mila geschrieben hat. Doch auch Nicholas weiß schon lange wer Mila ist. Denn auch er hat über sie geschrieben. Beide haben die magische Gabe der Fabelmacht, die geschriebene Worte zum Leben erweckt. Doch nun bekämpfen sich Nicholas und Milas Geschichten und bringen deren Erschaffer in höchste Gefahr.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und angenehmen Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Das Buch lässt sich sehr leicht lesen und ist perfekt geeignet für eine Zielgruppe von ab 14 Jahren. Obwohl ich mich sehr auf das Buch gefreut hatte, konnte es mich leider nicht ganz überzeugen. Es gibt einige wirklich gute Ansätze, aber dafür schwächelt die Umsetzung in anderen Bereichen. Mir fehlte es bei den Protagonisten an Charaktertiefe. Ich konnte einfach keine Verbindung zu Mila und Nicholas aufbauen. Es fühlte sich an, als würde ich sie nur völlig unbeteiligt aus weiter Ferne beobachten. Dadurch konnte mich die Geschichte einfach nicht packen. Es passiert wirklich viel und die Protagonisten stolpern von einer Falle in die nächste. Trotzdem kam es mir so vor, als würde die Geschichte nicht von der Stelle kommen. Durch die oberflächlich gestalteten Charaktere konnte mich nichts wirklich mitreißen. Auch die Liebesgeschichte hat mein Herz kalt gelassen. Sie wirkt konstruiert, was sie durch die zum Leben erweckten Geschichten von Mila und Nicholas ja eigentlich auch ist. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass man fühlt, wie der Funke überspringt. Die Gabe der Fabelmacht ist ein wirklich interessanter und vielversprechender Gedanke. Im ersten Band wird leider noch nicht viel über die Magie der Fabelmacht preisgegeben, was auf einen interessanten zweiten Band hoffen lässt. Die Idee der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen und auch der Schreibstil der Autorin ist ansprechend. Das Erzähltempo ist recht hoch, da ein Ereignis das nächste jagt. Dadurch passiert wirklich immer etwas und es bleibt spannend bis zur letzten Seite. Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger, der neugierig auf die Fortsetzung macht. Insgesamt gibt es von mir für den Reihen-Auftakt 3 Sterne.

Fazit: Der Reihen-Auftakt „Die Fabelmacht-Chroniken“ von Kathrin Lange punktet mit einer wundervollen Grundidee. Leider konnte die Umsetzung mich nicht ganz überzeugen. Es wirkt so, als würde vieles nur an der Oberfläche angekratzt werden. Mir fehlte es an Charaktertiefe und am Ende bleiben einfach zu viele Fragen offen.