Rezension

Tolle Idee mit einigen Schwächen

Multiversum - Petra Mattfeldt

Multiversum
von Petra Mattfeldt

Klappentext: Tom Stafford weiß nicht, wie ihm geschieht: Mit neun Jahren verliert er seine Eltern bei einem Bootsunfall, sechs Jahre später erhält er plötzlich eine Nachricht – geschrieben von seiner Mutter! Doch damit nicht genug: Die Botschaft scheint aus dem Mittelalter zu stammen… Wie kann das sein? Liegt die Antwort etwa in der „Viele-Welten-Theorie“? Sie besagt, dass es eine Vielzahl von Universen gibt, die nebeneinander existieren und sich an manchen Stellen überschneiden. Tom und der Historiker Maximilian Winter stellen Nachforschungen an – und verschwinden dabei selbst spurlos.

Das Cover von "Multiversum - Der Aufbruch" finde ich total gelungen. Es passt sehr gut zum Inhalt des Buches und machte mir große Lust auf das Buch.

Bevor ich auf die Handlung, den Schreibstil und die Charaktere eingehe, möchte ich sagen, dass ich, wie ich finde, nicht in die Zielgruppe des Buches passe. Ich lese zwar hauptsächlich Jugendbücher, allerdings empfehle ich dieses Buch eher für Jungs ab 12 Jahren. Ich bin mir sicher, dass diese großen Spaß an der Geschichte haben werden.

Inhaltlich hatte ich mit "Multiversum - Der Aufbruch" einen leichten Start, da schon auf den ersten Seiten recht viel passiert. Mit dem Schreibstil hingegen hatte ich zu Beginn meine Probleme. Die Perspektive "von oben" war für mich sehr ungewohnt und machte es mir schwer genau heraus zu lesen, wer nun an den Geschehnissen anwesend ist und wer nicht. Oftmals wird auch ein Dialog von "dem Älteren" (Maximilian) oder "dem Jüngeren" (Tom) gesprochen. Hier fragte ich mich, warum nicht einfach die Namen benutzt wurden. Auch die Dialoge waren zu Beginn nicht zeitgemäß. Im Jahr 2015 sprechen einige der Charaktere wie vor hundert Jahren. Auch Tom spricht mit seinen 15 Jahren wie ein Erwachsener und benutzte Worte, die heute keiner mehr verwendet.

Auch die Charaktere machten es mir nicht leicht. Tom, der Protagonist des Buches, blieb, ebenso wie weitere Charaktere, bis zum Ende hin blass. Ich konnte ihn mir weder bildlich vorstellen, noch konnte ich ihn charakterlich einordnen. Sein Verhalten war zwar durchgehend verständlich und doch fand es zu reif für einen Jugendlichen. Andere Charaktere hingegen, wie beispielsweise Maximilian, fand ich gleich zu Beginn an unsympathisch. Ein Beispielsatz von Maximilian:  

"Nichts war ihm so verhasst wie seine Herkunft aus einfachen, kleinbürgerlichen Verhältnissen. (...), er verachtete seine Eltern. Sein Vater besaß eine Autowerkstatt, seine Mutter war Hausfrau. Sie waren zufrieden mit ihrem einfachen Leben und hatten ihren Sohn liebevoll erzogen." (S. 22)
Die Erklärung, wie Multiversen funktionieren fand ich unglaublich toll erklärt und beschrieben. Die Funktionsweise ist zwar komplex, im Buch aber leicht verständlich. Dieser Punkt hat mir wirklich begeistert. Meine Begeisterung von der Handlung war wie ein Jo-Jo. Die Mehrzahl der Stellen hat mir gut gefallen, andere wiederum fand ich langweilig oder unglaubwürdig. Das Ende, dass zwar auf weitere Bände hindeutet, in sich aber abgeschlossen ist, hat mir sehr gut gefallen. Es wurden alle offenen Fragen beantwortet.

Fazit Ein Buch, dass ich auch wegen des männlichen Protagonisten vor allem Jungs ab dem Alter von 12 Jahren empfehlen würde. Mich konnte "Multiversum - Der Aufbruch" leider nicht begeistern, da mich weder Charaktere noch der Schreibstil überzeugen konnten.