Rezension

Tolle Unterhaltung

Young Sherlock Holmes 07. Tödliche Geheimnisse - Andrew Lane

Young Sherlock Holmes 07. Tödliche Geheimnisse
von Andrew Lane

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: In Oxford ermittelt der junge Sherlock Holmes in einem gruseligen Fall! Der junge Sherlock Holmes ermittelt dieses Mal in Oxford, wo er auf Wunsch seines Bruders Mycroft aufs College gehen muss. Doch in den Leichenhallen der Medizinischen Fakultät geht etwas Seltsames vor sich: Körperteile werden gestohlen und einzeln an eine Adresse in London geschickt. Ein gruseliges Rätsel, das Sherlock natürlich wieder unbedingt lösen will. (Quelle: Verlag)

Meine Meinung: Tödliche Geheimnisse ist der siebte Teil der Young Sherlock Holmes Reihe und als ich diesen im Blogg dein Buch-Adventskalender gewonnen habe, war ich zunächst unsicher, da ich nicht wusste, ob ich diesen Band hören kann, ohne die anderen zu kennen. Schnell wurde ich aber beruhigt, die Bände dieser Reihe lassen sich seht gut unabhängig von den anderen Lesen und dem Hören stand so nichts mehr im Weg.

Wie der Reihentitel schon sagt, begleiten wir in diesem Retelling den deutlich jüngeren Sherlock Holmes bei seinen ersten Abenteuern. Einen Watson gab es da noch nicht, wohl aber andere Freunde, die ihm Rat gebend zur Seite stehen. Außerdem natürlich seinen Bruder Mycroft, der noch einen deutlich größeren Einfluss auf seinen kleinen Bruder hat. Von ihm wird er in diesem Band nach Oxford geschickt, wo er studieren soll. Sherlock wäre allerdings nicht Sherlock, wenn er nicht schon direkt einigen Geheimnissen und Verbrechen auf die Spur gehen würde.

Das Lesen bzw. in meinem Fall das Hören war kurzweilig und unterhaltend. Zusammen mit Sherlock und Matty (der Watson-Ersatz) lösen wir zwei Fälle, die beide sehr überraschend enden. Ich hatte meinen Spaß dabei, aber auch so meine Probleme. Zum einen haben mir mehr Parallelen zu den richtigen Sherlock-Geschichten gefehlt. Die Reihe wirkt tatsächlich mehr wie eine Reihe von Erzählungen aus dem Leben des deutlich jüngeren Sherlock, als wie ein richtiges Retelling, was ich ganz anders erwartet hätte. Zudem hatte ich häufiger das Gefühl, dass ich dieser ganzen Reihe entwachsen bin. Zum einen richtet sich die Reihe an ein deutlich jüngeres Publikum. Damit habe ich normalerweise kein Problem aber mich störten viele Satzkonstruktionen etc. die mir einfach zu schlicht und langweilig waren. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass die Reihe das war, was wir n der Germanistik als Schablonenliteratur bezeichnen. Die Tatsache, dass man diesen siebten Band ohne Vorkenntnisse lesen kann, sagt da schon einiges. Es fehlt einfach ein roter Faden, eine übergeordnete Geschichte, die sich durch die gesamte Reihe zieht und davon weg geht, dass in jedem Band einfach nur zwei unabhängige Fälle gelöst werden, die alle nach den selben Mustern verlaufen.

Fazit: Young Sherlock Holmes ist eine kurzweilige Reihe, deren Bände man sehr gut unabhängig lesen kann. Ich hatte dadurch jedoch den Eindruck, dass hier Schablonenliteratur entsteht und die Reihe kein größeres Thema hat, das sich durch die gesamte Reihe zieht. Ich bin dieser Art von Literatur schlichtweg entwachsen und werde die Reihe wohl nicht weiter verfolgen. Wer leichte Unterhaltung braucht und ein Sherlock-Fan ist, der ist hier genau richtig. Kann man lesen, muss man aber nicht.