Rezension

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Traurig-schönes Leseerlebnis

Weißt du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast? - Jessica Rothenberg

Weißt du eigentlich, dass du mir das Herz gebrochen hast?
von Jessica Rothenberg

Inhalt
Die 15-jährige Aubrie, genannt Brie, stirbt an gebrochenem Herzen, in dem Moment, als ihr Freund Jakob ihr offenbart, dass er sie nicht liebt. Fortan fristet sie ihr Dasein im Himmel, voller Wut, Trauer und Schmerz. Sie kann ihre Freunde und Familie sehen, und erfährt, dass nicht nur Jakob Geheimnisse vor ihr hatte...

Rezension
Die Autorin pflegt einen sehr flüssigen und für ein Jugendbuch angemessen Schreibstil. Durch zahlreiche witzige Dialoge und Anmerkungen wird das eigentlich ernste Thema aufgelockert und lässt die Geschichte in einem anderen Licht erscheinen. 

Nach ihrem plötzlichen Tod hat Brie nur noch eins im Sinn: Sie will es Jakob ordentlich heimzahlen! Unterstützt und begleitet wird sie dabei von Patrick, ein ziemlich gut aussehender Junge aus den 80ern, der ebenfalls im Himmel lebt. Die beiden liefern sich so manchen, mitunter sehr witzigen Schlagabtausch. Patrick verpasst Brie gleich eine ganze Reihe von Käsespitznamen, die wirklich zum Schreien komisch sind. Zusammen sind die beiden ein wirklich gutes Team. Er erklärt ihr auch, dass sie mit ihrem früheren Leben abschließen muss, um Frieden zu finden. Doch Brie entdeckt bei einem Besuch auf der Erde, dass sie offenbar nicht nur von Jakob hintergangen wurde, sondern auch von ihrer besten Freundin Sadie. Und auch ihre Familie scheint nicht so heil zu sein, wie sie immer glaubte. 

Immer mehr verrennt sich Brie in ihre Rachepläne, bis sie kaum noch zwischen recht und Unrecht unterscheiden kann und auch den guten Patrick so oft vor den Kopf stößt. Dass sie auf diese Art niemals lernen wird loszulassen und so endlich Frieden zu finden, erkennt Brie fasst zu spät.

Was sehr authentisch ist, ist dass Brie solche Schwierigkeiten hat, sich mit ihrem neuen Dasein abzufinden und nicht zurückzublicken. Wer würde sich nicht an seinem Freund rächen wollen, wenn der Schuld am eigenen Tod ist? Bries Gefühle konnte ich sehr gut nachvollziehen. Was ich bemängele ist, dass die Geschichte ab und an zu vorhersehbar war, und auch teilweise etwas zu kitschig, wobei der Schluss des Buches sehr passend war und mich sehr berührt hat.

Mein Fazit
Jess Rothenberg ist es gelungen, die Themen Tod, Abschied, Liebe und Erwachsenwerden perfekt in einer Geschichte zu vereinen. Liebevoll ausgearbeitete Charaktere trugen zu einem schönen und zugleich traurigen Leseerlebnis bei. Ich vergebe 4 von 5 Sternchen.