Rezension

Trotz eines schlechten Starts konnte mich die Geschichte doch noch überzeugen und gut unterhalten.

Weil wir zusammengehören - Anouska Knight

Weil wir zusammengehören
von Anouska Knight

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
„Wir kriegen ein Baby!“ Amy ist überglücklich, als sie die Nachricht erhält. Nach Jahren des sehnsüchtigen Wartens dürfen sie und James endlich ein Kind adoptieren. Doch nur Tage später platzt ihr großer Traum von einer gemeinsamen Familie: In flagranti erwischt Amy ihren Mann mit einer anderen! Tief verletzt verlässt sie ihn und stürzt sich in ihre Arbeit, um den Schmerz zu vergessen. Dort lernt sie den abenteuerlustigen Rohan kennen, der es schafft, ein Fünkchen Hoffnung in ihr zu entfachen. Da gesteht James ihr, dass er sie immer noch liebt. Soll sie ihm eine zweite Chance geben – und damit auch ihrem Wunsch nach einer Familie?

Meinung:
Durch die Kurzbeschreibung habe ich mich auf eine sehr gefühlvolle Liebesgeschichte eingestellt. Und der Prolog ist auch ziemlich bewegend, doch danach hatte ich etwas Probleme mit Protagonistin Amy so wirklich warm zu werden.

Man spürt von Anfang an ihren starken Wunsch Mutter zu werden, aber gleichzeitig ist sie ein Arbeitstier und scheint anfangs auch ziemlich oberflächlich. Die ersten Seiten nach dem Prolog geht es um viele Nichtig- und Oberflächlichkeit. Das geht zwar vor allem von Amys Freundin Phil aus, die einen ziemlich eigenen Charakter hat, aber trotzdem hat es auch ein schlechtes Licht auf Amy geworfen und irgendwie verhindert, dass ich mich wirklich auf sie und ihre Gefühle einlassen konnte.

Deshalb hatte das Buch echt keinen guten Start bei mir und ich hatte eigentlich die Hoffnung schon aufgegeben, aber nach ca. 80 Seiten hat Amy dann doch noch die Kurve bekommen. Mit der Zeit hat sie sich mir immer etwas mehr angenähert und mir gezeigt, dass mein erster Eindruck von ihr falsch war. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr konnte ich ihre Gefühle und Gedankengänge nachvollziehen und mit ihr mitfühlen. Denn eigentlich ist sie wirklich ein guter Mensch, der einfach gern eine Mutter sein möchte und dafür auch bereit ist, vieles aufzugeben.

Amy ist auch abgesehen von Phil von sehr speziellen Nebenfiguren umgeben. Ihre Mutter hat jahrelang ihrem Mann hinterhergetrauert, der sie für eine andere verlassen hat und möchte dieses Verhalten auch ein bisschen an Amy weitergeben. Positive Beispiele für die Figuren sind hingegen der leicht schräge, aber extrem liebenswerte Carter und natürlich Rohan. Auch er ist mit seinem Hang zur Gefahr und seiner Angst von jemand abhängig zu sein sehr eigen, aber doch auch sehr charmant und anziehend.

Die Handlung geht stetig voran und hat auch ein paar nette kleine Highlights, dir mir gut gefallen haben und die ich auch nicht alle so erwartet habe. Zusätzlich ist auch der Schreibstil sehr flüssig, gefühlvoll und ausdrucksstark. Die gezielten humorvollen Spitzen runden das Ganze noch gut ab.

Fazit:
Obwohl ich einen schlechten Start in die Geschichte hatte, konnte sie mich dann doch noch überzeugen, gut unterhalten und mich an Amys Schicksal teilhaben lassen. Die Charaktere sind teilweise ziemlich speziell, und auch wenn ich mich nicht mit allen anfreunden konnte, überwiegt der positive Gesamteindruck. Denn auch die Handlung hat ein paar nette kleinere Wendungen und der Schreibstil ist sehr angenehm. So vergebe ich solide 4 Sterne und eine Leseempfehlung.