Rezension

Überambitioniert und verworren

Das Mädchen aus dem Norden - Katarzyna Bonda

Das Mädchen aus dem Norden
von Katarzyna Bonda

Katazyna Bonda, in ihrem Heimatland Polen eine der meistverkauften Autorinnen, im deutschsprachigen Raum ein unbeschriebenes Blatt. Sie schreibt Thriller/Kriminalromane, und da der Buchmarkt speziell in diesem Genre immer nach neuem Blut lechzt, war es nur eine Frage der Zeit, bis ihr Thriller „Das Mädchen aus dem Norden“ in der deutschen Übersetzung in den Buchhandlungen landete.

 Hauptfigur ist die alleinerziehende Profilerin Sasza Zaluska, die nach einem traumatischen Erlebnis der Polizeiarbeit den Rücken kehren und gemeinsam mit ihrer Tochter einen Neuanfang wagen möchte. Aber das Leben ist teuer und die Rechnungen müssen bezahlt werden, und so nimmt sie dann doch wieder einen gut entlohnten Auftrag an. Hätte sie mal lieber auf ihr Bauchgefühl gehört…

Der Plot des Thrillers konnte mich leider nicht überzeugen, hat man alles bereits gelesen. Eine Protagonistin, deren Psyche in Ausübung ihres Berufs verletzt wird, die mit den Dämonen ihrer Vergangenheit kämpft, die sich zurückzieht und wieder einsteigt. Mir war das zu viel Nabelschau, die die kriminalistischen Aspekte komplett überlagerte. Dazu ein überambitionierter, verworrener Plot, der durch die Vielzahl der handelnden Personen nicht gerade übersichtlicher wurde. Offenbar ist „Das Mädchen aus dem Norden“ der Auftakt einer Reihe. Ich werde diese aber aus den genannten Gründen nicht weiterverfolgen.