Rezension

überbewertet

Der stete Lauf der Stunden - Justin Go

Der stete Lauf der Stunden
von Justin Go

Bewertet mit 3 Sternen

2013: Tristan könnte der alleinige Erbe eines Vermögens sein, nur beweisen muss er es. 7 Wochen hat er Zeit um zu bescheinigen dass er der direkte Nachfahre von Ashley W... ist. Eine Reise durch Euopa beginnt die Tristan mehr Geheimnisse aufdecken lässt als er für möglich gehalten hat. 
1916: Nach nur einer gemeinsamen Woche stellt Sir W... ein Testament auf das besagt dass nur Imogen oder ein direkter Nachfahre von ihr sein Geld erben wird. Und kein Monat später ist er Tot.
Meine Meinung: 
Gleich vorweg; Was ist Tristans Motivation? Das Buch beginnt damit dass er von einem fremden Anwalt aus England angeschrieben wird und er sich mir nichts dir nichts ins Flugzeug setzt und einmal über den Atlantik fliegt. Soweit noch ok, wenn mir das jemand bezahlen würde hätte ich damit auch kein Problem. Aber etwas an Tristan wirkt getrieben und als habe er die ganze Zeit darauf gewartet. Das wird allerdings nicht geklärt. Angekommen sagt man ihm, wenn er beweisen kann dass seine Oma Imogen war und nicht Eleanor erbt er ein Vermögen. Aber von wieviel Geld reden wir hier eigentlich? Mit einem unfassbaren Eifer macht sich Tristan an die Recherchen die kein Spezialteam in 80 Jahren schaffen konnte und findet Hinweis für Hinweis die Wahrheit über die Geschichte des Jahres 1916. Ich versteh nicht warum. Ich hätte erstmal gefragt von wieviel hier reden. Ob da Schulden mit dran hängen. Mehr Infos eingefordert. Davon mal abgesehen, jaaa..... der junge Amerikaner findet all die Hinweise die kein Spezialteam in 80 Jahren finden konnte... Nicht zu vergessen die ominösen Anwälte die ihn dazu antreiben aber in einem Stück demotivieren und meinen nichts was er findet sei Beweis genug. Irgendwann fragt man sich nur noch was die überhaupt wollen. Als sich dann noch eine Dritte Partei mit einklingt weiss man gar nichts mehr über die Drahtzieher des Unterfangens und das wird auch nicht gelüftet. Sogesehen ein wenig halbherzig. 
So, nun da ich das rausgelassen habe: Trotzdem gut!
Das Buch ist Abenteuer pur. Trotz des Umfangs weiss es so zu fesseln dass man sich fast noch ein paar hundert Seiten mehr wünscht. Tristan bleibt lange recht flach als Hauptfigur aber er stört keinen. Finde ich jetzt besser als wenn er nerven würde. Ab und an werden kleine Details zu Tristan geliefert die aber noch lange kein homogenes Ganzes ergeben. Das Erde wird dann recht hektisch als ob der Autor alles runterschlunzt wegen Abgabetermin. 
Wer Schmöker mit alles überwindender Liebesgeschichte zu Zeiten des ersten Weltkrieges bemixt mit Dan Brown ähnlicher Rätselsuche mag wird hier einen Volltreffer landen. 
Positiv: 
- Verschiedene Zeitebenen
- Europareise
- starke Frauenfigur
Negativ: 
- bisschen sehr viel Schnulz in der Mitte
- Tristan kommt mir ein wenig zu einfach voran
- zu viele unbeantwortete Fragen zu den Anwälten