Rezension

Überraschend gut

Hotel Schräg - Martin Walker

Hotel Schräg
von Martin Walker

Bewertet mit 4 Sternen

Ich muss gestehen, es war ein Versehen, als ich dieses Buch griff. Es sah gut aus, war nicht so umfangreich (grade richtig, wenn man in Wartezimmern herumsitzt) und Martin Walker kannte ich, also habe ich gar keinen Klappentext gelesen.

Es ist nicht vom "Bruno" Erfinder, aber das macht nichts. Das Buch ist witzig geschrieben, voller Seitenhiebe auf die Kunstszene.

Kurz zum Inhalt: Das Hotel  ist schon seit 4 Generationen im Besitz der Familie Schräg, es war als Bergsteigerhotel für die Engländer gedacht, die damals in Scharen in die Schweiz einfielen. Nur das es in diesem Ort keine steilen Berge zu erklimmen gibt. So kümmert das Hotel vor sich hin, bietet seinen Gästen keinen Komfort, aber dafür Historie. Die Besitzer pflegten ihre Exzentrizität genauso wie ihre Gäste.  Dann es gab einmal eine Zeit, in der Künstler, die später Weltruhm erlangten, dort abstiegen. Mondrian, Malewitsch, Picasso und viele andere mehr. Das lockt Benoit und seine Freundin Lola her. Benoit möchte seine Doktorarbeit über den Künstler Valse schreiben und hofft auf unbekannte Werke, Erinnerungen oder Dokumente. Die findet Benoit auch, aber trotzdem kommt alles anders als geplant. Daran hat nicht zuletzt Alain Schräg, der Sohn des Besitzers einen großen Anteil.

Es ist wirklich ganz unterhaltsam geschrieben, der Stil gefiel mir, es ist ein hübsch gestaltetes Büchlein, aber für 2 Stunden Lesevergnügen auf knapp 100 Seiten, hätte es kein gebundenes Buch für 20 Euro sein müssen.