Rezension

Überzeugende Fortsetzung

Die Welten-Trilogie, Band 2: Verloren zwischen den Welten - Sara Oliver

Die Welten-Trilogie, Band 2: Verloren zwischen den Welten
von Sara Oliver

Bewertet mit 5 Sternen

INHALT
Der zweite Band von Sara Olivers Welten-Trilogie knüpft nahtlos an die erste Erzählung an. Obschon man den Teleporter und damit den Zutritt zur Parallelwelt ausgeschaltet hatte, macht die schwere Erkrankung von Ves Mutter eine Öffnung des Portals unumgänglich. Denn letztere braucht eine neue Niere, die sie nur von ihrer Doppelgängerin Karla erhalten kann, die wiederum gerade eine Entziehungskur macht. Und wären das nicht schon der Komplikationen genug, bleibt Ves Vater, ein renommierter Physiker, weiterhin verschwunden, kann Ve den Doppelgänger von Rockmusiker Finn nicht vergessen und wird zudem engmaschig von dem TRADE-Konzern überwacht.

MEINUNG
Sara Olivers zweite Geschichte über Ve und das Paralleluniversum las sich spannend und flüssig zugleich. So waren die 413 Buchseiten im Nu durchgelesen. Besonders als die echten Figuren auf ihre Doppelgänger im Paralleluniversum trafen, entwickelte sich das Jugendbuch zum wahren Pageturner. Denn die Doppelgänger haben oftmals einen anderen Charakter und andere Fähigkeiten als ihre Pendants aus der „normalen“ Welt. Infolge standen Hauptfigur Ve zwei zwar optisch gleiche Personen gegenüber, die aber nicht immer gute Absichten hatten. Dieses Spiel zwischen Gut und Böse macht den Reiz der Geschichte aus, die zudem noch durch die Liaison von Ve und Finn ausgeschmückt wird. Das Interessante an dieser Beziehungskiste ist die Tatsache, dass Ve mit beiden Finns etwas hat. Nun, im zweiten Teil der Weltentrilogie, entscheidet sich Ve aber nur für einen von beiden, was sich für die Jugendlichen zu einem Vabangue-Spiel entwickelt. Ves Doppelgängerin Nicky als auch Ben stehen Ve zur Seite. Besonders Nerd Ben nahm hierbei die Rolle des sympathischen Außenseiters und Unterstützers ein. Die beiden Marcellas hingegen entpuppten sich als tickende Zeitbomben und auch Nickys Mutter spielte eine starke Rolle. Kurzum, die Fortsetzung der Weltensaga ging genauso rasant weiter wie dies der Leser bereits vom Auftaktsband kannte und zu schätzen gelernt hat. Olivers leicht verständliche und jugendlich-frische Sprache beflügelte die Lektüre. Hier und im Falle der emotionalen Zerrissenheit von Ve beweist die Autorin ein weiteres Mal ein gutes Gespür für ihre jugendliche Zielgruppe (ab 14 Jahren). Authentisch und modern kann sich Oliver in ihre Figuren einfühlen.

Das Cover ist abermals ein Augenschmaus sondergleichen. Obschon es dieses Mal in Grün gehalten ist, wurde an den menschlichen Schattenbildern bzw. der gespiegelten, mystischen Schlosskulisse festgehalten. Die silbernen Sterne und die filigrane Rahmung tragen ihr Übriges zum kostbaren wie fantasiereichen Erscheinungsbilds des Buchs bei - wirklich eine gelungenes Gesamtkunstwerk. 

FAZIT
Eine überzeugende Fortsetzung aus dem Genre Jugendfantasy, welche das Warten auf den letzten Reihenband anheizt und den Leser einmal aus dem normalen Alltag entfliehen lässt.