Umfangreich, aber allgemein
Bewertet mit 2.5 Sternen
In 12 Rules for Life fasst Jordan B. Peterson einige lohnenswerte Ansätze in, dem Titel folgend, 12 Regeln zusammen. Der klinische Psychologe zieht dabei Referenzen aus seinem privaten und beruflichen Leben heran und verpackt diese in Anektoden, was den Regeln einen gewissen Praxisbezug gibt. Diese sind auch gelungen und verdeutlichen den Sinn der Regeln.
Leider gibt es neben der Essenz einer jeden Regel und den praktischen Umsetzung umschweifende Refrenzen und Zitate aus der Bibel. Dies gefällt sicherlich nicht jedem. An sich finde ich dies nicht schlimm, jedoch waren diese teilweise so umfangreich und meines Erachtens (und das kann durchaus an Unwissen liegen) ziemlich weit weg von der Essenz der Regel, dass es das Lesen stark beeinflusst hat. Stattdessen fehlte mir eine tiefergründige Weiterleitung der Regel und deren Hintergrund.
Gerade wenn man sich bereits mit ähnlichen Büchern zur Thematik persönlicher Entwicklung beschäftigt hat, kommt einen Petersons Schreibstil ein wenig abschweifend vor. Oft hatte ich das Gefühl, dass die Kapitel künstlich gestreckt werden bzw. sich von der eigentlichen Thematik entfernen, sodass die aktuelle Regel eher in den Hintergrund rückt.
Keine seiner Regeln sind falsch und gerade für Personen, welche in diese Bereiche einsteigen, kann es einen guten Überblick geben. Sicherlich gibt es auch Personen, welchen die biblischen Referenzen besser gefallen bzw. welche diese besser einordnen können und damit das Verständnis erhöhen.
Zusammengefasst gibt Peterson hilfreiche Regeln an die Hand, die er aber zu allgemein und dafür wiederum zu aus- und abschweifend darstellt, sodass es insgesamt eher anstregendend zu lesen ist.