Rezension

Ungewöhnlich und fesselnd

Die Berufene - M. R. Carey

Die Berufene
von M. R. Carey

Klappentext:
Großbritannien, in nicht allzu ferner Zukunft: Ein grauen­hafter Parasit befällt die Menschheit. Millionen sind bereits infiziert und bedrohen die wenigen Gesunden. Alle Hoffnungen ruhen auf einer Schar Kinder, die anders auf den Erreger reagieren. Auf einer ent­legenen Militärbasis halten Wissenschaftler sie gefangen – zu allem entschlossen, um ihnen ihr biologisches Geheimnis zu entreißen. Doch es läuft nicht nach Plan ...

Der Autor:
M. R. Carey ist das Pseudonym eines britischen Fantasy-Autors, der bisher besonders im Comic-Bereich erfolgreich war (er schrieb unter anderem für die Reihen "X-Men" und "Fantastic Four"). Seine eigenen Comics sind regelmäßig auf der New York Times Comic-Bestsellerliste vertreten. Außerdem hat er bereits weitere Romane und ein Hollywood-Drehbuch verfasst.

Meine Meinung:
Großbritannien. Melanie ist anders. Sie ist eine Hungrige, hochintelligent, braucht nur einmal in der Woche ein spezielles Essen und wird vom Militär festgehalten und untersucht. Draußen gibt es nichts mehr, das Land ist so gut wie tot, wird nur noch von den Hungrigen und sogenannten Schrottwühlern belagert.
Ein Pilzbefall hat die Welt für immer verändert.
Eines Tages wird die Militärbasis überfallen, und Melanie kann mit ihrer Lehrerin, einer Forscherin und zwei Soldaten fliehen...

"Die Berufene" ist ein etwas anderer Zombieroman, wobei hier das Wort "Hungrige" gebraucht wird. Aus der Sicht von Melanie kann sich der Leser zuerst ein Bild von den anderen Figuren machen, so wie das Mädchen sie sieht. Auf der Flucht lernt man sie besser kennen und merkt, dass jeder für sich allein kämpft. Dabei könnten die fünf nicht unterschiedlicher sein. Gerade das macht das Buch so spannend. Der Autor versteht es, ein Schreckensszenario aufzubauen, das zum Nachdenken anregt und eine Gänsehaut verursacht.
Wer wird überleben? Wer sterben? Wer ist bereits tot?

Das Buch ist so viel mehr als eine blutige Dystopie mit hungrigen Monstern, denn emotional gesehen geht es an die Substanz.
Mir hat besonders gefallen, dass es sich von den gängigen amerikanischen Zombiebüchern abhebt - kein Pathos, kein Einerlei.

Erschreckend, tragisch, anders.

5 Sterne.