Rezension

Ungewöhnliche Ermittlerin, deren Familiengeschichte sehr neugierig macht

Der Moment, bevor du stirbst -

Der Moment, bevor du stirbst
von B.C. Schiller

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt (dem Klappentext entnommen):

»Der Moment, bevor du stirbst, ist der Augenblick der absoluten Wahrheit.«

In Berlin treiben tote Mädchen in Holzbooten über die Spree, die Opfer sind alle qualvoll erstickt. Rasch rückt der Dozent Falk Sandman ins Visier der Polizei. In seinem Blog schreibt er über die letzten Worte von Sterbenden. Trotz intensiver Ermittlungen kann ihm keiner der Morde nachgewiesen werden. Deshalb beauftragt die Sondereinheit des BKA ihre beste Undercover-Ermittlerin: Targa Hendricks.

Targa hat keine Angst – und genau das macht sie so verdammt gut in ihrem Job. Ihre Aufgabe ist es, den Serienkiller auf frischer Tat zu überführen, und dazu gibt es nur zwei Wege: Targa muss sich dem Mörder ausliefern – oder ihn glauben lassen, sie sei wie er.

Ein tödliches Spiel beginnt. Wer wird gewinnen?

 

 

Meinung:

Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der Sicht des allwissenden Erzählers geschrieben. Dadurch hat man zwar Einblick bei den verschiedenen Charakteren, aber so ist die Distanz zu Targa noch größer, die sowieso schon distanziert ist und autistische Züge aufweist. Die Nebencharaktere blieben für mich größtenteils blass, bis auf Targas Adoptivmutter.

 

Spannung gibt es nicht nur durch Targas Fall, sondern auch durch die Suche nach ihrem unbekannten Vater. Targas Familiengeschichte hat mich mehr interessiert als der Fall rund  um Sandman. Im Hinblick auf die Polizeiarbeit lief einiges „sehr passend“ schief bzw. findet nicht statt (wie z.B. Observieren des Verdächtigen), was ich schade fand (aber da ich nicht spoilern möchte, bleibe ich eher vage). Ebenso fand ich das Verhalten des Gefängnispersonals nicht realistisch und habe darüber nur den Kopf schütteln können, ebenso wie über Targas Leichtsinn, da sie auf Überwachung durch ihre Kollegen verzichtet…

Sehr schön fand ich die Beziehung von Targa zu ihrem Hund namens Hund (da sich Targa Namen nicht merken kann). Zudem sorgt Targa für einige Lacher, wenn sie Anweisungen oder Sprüche zu wörtlich nimmt. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, so dass man neugierig auf die Fortsetzung ist.

 

Insgesamt ein guter Krimi/Thriller mit einer ungewöhnlichen Ermittlerin. Somit gibt es aufgrund der oben genannten Kritikpunkte gute 3 von 5 Sternen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung(en), vor allem im Hinblick auf Targas Familiengeschichte.

 

Fazit:

Insgesamt ein guter Krimi/Thriller mit einer ungewöhnlichen Ermittlerin, jedoch vermiesen einem die ungenügende Polizeiarbeit (so wird der Verdächtige z.B. nicht überwacht) sowie das Verhalten der Gefängnisbediensteten die Lesezeit. Zudem hat mich Targas Familiengeschichte mehr interessiert als der Fall.