Rezension

Unglaubwürdig

Das Geheimnis der Totenstadt - Rolf Dieckmann

Das Geheimnis der Totenstadt
von Rolf Dieckmann

Bewertet mit 2 Sternen

Der italo-amerikanische Mathematiker und Spiele-Autor Robert Darling wird unfreiwillig durch die scheinbar zufällige Begegnung mit Prof. Mazetti, den er kurz darauf tot auffindet, zu einem Geheimnis geführt, für das sich auch verschiedene geheime Organisationen interessieren. Über deren Beweg- und Hintergründe wird der Leser lange Zeit im Unklaren gelassen. Es geht um eine alte etruskische Erfindung, die die Vorhersage des genauen Todesdatums eines Menschen möglich machen soll. Auch woraus diese besteht, bleibt dem Leser bis zum letzten Drittel des Buches verborgen.
Das Rätsel fasziniert Darling nicht nur als Mathematiker. Im Laufe seiner Nachforschungen müssen immer wieder Menschen, mit denen er Kontakt aufnimmt, sterben und die Suche wird auch für ihn selbst immer gefährlicher wie auch für seine Freunde, die ihm helfen. Allerdings folgen den gefährlichen Situationen immer wieder überraschend schnell die Befreiungsschläge. Vieles läuft meiner Meinung einfach zu glatt ab. Bis zum Ende bleibt ein Verwirrspiel für den Protagonisten und den Leser.

Leider läuft die Geschichte trotz der hochinteressanten Grundidee mit historischen Fakten ab wie ein zu rasant geschnittener Actionfilm. Immer wieder blendet der Autor in Darlings Abenteuer ganz kurz Nebenschauplätze ein, die den Lesefluß und leider auch die leise aufkeimende Spannung unterbrechen. Während des gesamten Buches kam bei mir kein "Gänsehautfeeling" auf, wie es bei einem guten Thriller sein sollte. Lediglich die letzten Seiten und die Auflösung des Rätsels boten noch einige Überraschungseffekte. Besonders störend empfand ich es, dass der Autor zu oft einen deus ex machina heraufbeschwört, um die Entwicklung der Geschichte voranzutreiben. Daher nur zwei von fünf Punkten.