Rezension

Unrealistisch und unspannend - nicht gerade gute Voraussetzungen für einen Thriller...

Keim des Zweifels - Sandra Bräutigam

Keim des Zweifels
von Sandra Bräutigam

n diesem Thriller geht es nicht - wie von mir vermutet - um das Zwischenmenschliche, die Psyche der Protganistin, sondern um das Thema "genetische Forschung" bzw "ewige Jugend". Die Autorin, Sandra Bräutigam, ist studierte Biologin und das merkt man auch. In "Keim des Zweifels" wird sehr viel Fachwissen verarbeitet und verständlich für Außenstehende wiedergegeben. Für meinen Geschmack war das aber leider zu viel des Guten. Ellenlange Passagen über genetische Forschungsergebnisse haben mich gelangweilt und dem Buch seine Spannung genommen. Ich habe mich außerdem ständig gefragt: was will die Autorin mit diesem Buch vermitteln? Eine authentische Geschichte oder Science Fiction? Ich konnte mir die Frage bis zum Schluss nicht beantworten. Für eine glaubwürdige Geschichte waren die zwischenmenschlichen Beziehungen leider absolut unglaubwürdig dargestellt. Eine erwachsene, erfolgreiche Frau lernt einen Professor kennen, beschließt nach einer Woche mit ihm nach Dubai auszuwandern und ihn vorher auch noch zu heiraten, weil man in Dubai nicht unverheiratet als Mann und Frau zusammenleben darf? Also bitte! Nie im Leben! Ich erwarte ja bei einem Thriller keine tiefgreifende Liebesgeschichte, aber das ist mir einfach zu oberflächlich. Und das gilt leider für alle Aspekte des Buches außer die Thematik der genetischen Forschung. Und dann das Ende: man ahnt es, aber eigentlich will man es nicht wahr haben... Dann kommt es doch so und es ist leider symptomatisch für das ganze Buch...
Mein Fazit: Auch wenn die Autorin zweifellos Fachkenntnisse über das von ihr geschilderte Thema besitzt, konnte mich dieser Thriller nicht überzeugen. Schuld daran waren die fehlende Authenzität des Zwischenmenschlischen und die nicht vorhandene Spannung. Schade! Trotzdem gibt es noch 1,5 Sterne, da ich das Buch immerhin zu Ende gelesen habe.