Rezension

Unterhaltend und humorvoll erzählt der Autor von seinem Beruf

Nee, das war noch gelb! - Markus Kothen, Sebastian Thiel

Nee, das war noch gelb!
von Markus Kothen Sebastian Thiel

Markus Kothen hat mit diesem Buch mehr als nur eine weitere >True-Crime< Story aufs Papier gebracht.

Vielmehr möchte er den Leser unterhalten und wählte deswegen vor allem die kuriosen und besonders heiklen und komischen Geschichten aus, die er während seines mittlerweile 25-Jährigen Polizeilebens erlebt hat. Trotzdem wirken diese nicht wie Vorfälle, die ein Mal in zehn Jahren vorkommen und somit mit realer Polizeipraxis wenig zu tun haben. Vielmehr sind es Situationen, die so oder ähnlich immer wieder jedem Polizeibeamten und jeder Polizeibeamten begegnen.

Positiv aufgefallen ist mir, dass Kothen in seinem Buch eine Struktur hat und es sich nicht um wild zusammengewürfelte Geschichten handelt, die völlig unabhängig voneinander sind. Er beginnt beim Anfang seiner Laufbahn, schildert eine Situation, in der sein Geschichtslehrer ihm von der Ausbildung bei der Polizei abriet. Darauf folgen einige Geschichten aus der Zeit des frischen, hochmotovierten und etwas übereifrigen Kothen, der gerade aus der Ausbildung kommt und nun alle Verbrecher der Welt bekämpfen möchte.

Heute steht er mit seinen Kollegen der Polizeihundertschaft bei Fußballspielen und Großeinsätzen an der Spitze und erüllt leitende Funktionen. Zuletzt beim Abstieg des 1. FC Köln gegen Bayern München und die darauf folgenden Krawalle der Kölner "Fans".

Kothens Buch: > Nee, das war noch gelb!< macht Spaß zu lesen. Wer ein Buch sucht, dass den Schwerpunkt auf die Strukturen und Arbeit der Polizei legt, sich also mehr informieren als unterhalten lassen möchte, dem würde ich von dem Buch eher abraten, da es zwar auch informativen Charakter hat, jedoch eher nebensächlich.

Insgesamt ist es meiner Meinung nach ein tolles Buch, das sich auch wunderbar verschenken lässt.