Rezension

Unterhaltsam trotz einigen schwächen. :)

Nachtmahr - Die Schwester der Königin - Ulrike Schweikert

Nachtmahr - Die Schwester der Königin
von Ulrike Schweikert

Bewertet mit 3.5 Sternen

Lorena die immer mehr in die Welt der Nachtmahre hinab taucht, ist sich nun endlich im Klaren darüber wo und bei wem ihre Schwester Lucy ist. Die Schuldgefühle plagen sie und während die Lady darauf bedacht ist, erst alle Eventualitäten abzuwägen und mit Bedacht vorzugehen. Kann Lorena nicht länger stillsitzen und will ihre Schwester endlich befreien.
Mit Hilfe von Raika - ebenfalls ein Nachtmahr - und ihrem Freund Jason soll ihr das gelingen, doch können sie es wirklich mit den Wanderern aufnehmen?

Gestaltung:
Schon beim ersten Teil hab ich ja erwähnt wie wunderschön ich die Gestaltung finde, das Blau gefällt mir allerdings noch besser, das ganze Cover ist nun düsterer und ich finde das passt unglaublich gut zu den Wesen selbst. Fazit also; ich liebe die Reihe rein optisch total. :D

Meinung:
Ich hab mich schon sehr gefreut wieder in die Welt der Nachtmahre eintauchen zu können, der erste Teil hat mir in vielerlei Hinsicht gut gefallen und hat einiges an Fragen aufgeworfen und ich war gespannt inwiefern sie hier nun beantwortet werden.

Der Einstieg ins Geschehen fiel mir persönlich sehr leicht, anfangs gab es kleinere Rückblicke die mir sehr gut getan haben, aber ich war dennoch froh, dass alte Geschehnisse nur kurz angerissen wurden sind und nicht allzu sehr ausgeführt wurden, das stört mich teilweise schon sehr.

Das Buch springt und wechselt sehr häufig seine Perspektive, der Fokus liegt in diesem Buch definitiv auf Lorena und Lucy aber auch andere Charaktere werden genaustens beschattet, wenn es nötig ist. Mir hat es ziemlich gut gefallen, dass ich als Leserin diese vielen Einblicke erhalten habe und ich fand es für die Geschichte selbst auch gut.

Das ganze Buch dreht sich im großen und ganzen um die Befreiung von Lucy, dadurch dass all das so langwierig ist, hab ich das Buch zuweilen als ein bisschen langatmig empfunden. Zwar konnte ich mich sehr in der Geschichte verlieren und die Mahre haben mich wirklich in den Bann ziehen können, aber es gab immer wieder diese Momente in der sie mir zu lange auf der einen Stelle herumtraten, hier hätte ich mir einen schnelleren Verlauf gewünscht.

Im Gegenzug hätte ich es schön gefunden wenn es dafür mehr Backgroundinfos über Wanderer, die Welt der Mahre etc. gegeben hätte. Für mich ist diese Welt einfach ganz neu und ja ich kenne einige Eigenschaften der Mahre und auch die Wanderer weiß ich zu erkennen, aber es ist an und für sich ein bisschen zu wenig ausgebaut, dabei ist das Potenzial ja vorhanden.
Ich find diese Feindschaft von Mahren und Wanderern so interessant, weil sie beide Gefahr bedeuten. Die Mahre sind nicht unbedingt die guten Wesen denn die Macht die sie über Männer haben und Nutzen ist wirklich ziemlich beängstigend.
Hingegen sind die Wanderer ziemlich skrupellos wenn es darum geht ihr Ziel - die Mahre zu vernichten - nachzugehen.
Es ist einfach eine sehr explosive Konstellation und ich würde einfach gerne mehr erfahren, wie sie zu Stande kam, wie frühere Kämpfe aussahen etc. Hier gibt es für mich einfach viel zu erzählen, aber das fehlt in diesem Buch einfach.

Dennoch muss ich natürlich zugestehen, dass mich die Handlung trotz allem wirklich unterhalten konnte und die Einfachheit der Handlung beim Lesen nur in wenigen Momenten gestört hat, nur im Nachhinein zeigt sich das was gefehlt hat nun ein bisschen deutlicher.

Was mit allerdings sehr gut gefallen hat war die Entwicklung der Charaktere, nicht nur, dass jeder für sich gewachsen ist, sondern auch die Beziehungen zwischen den Charakteren verändern sich und werden einfach fester.
Generell bekommen die Charaktere einfach noch mehr Form und Kontur, was mich persönlich sehr gefreut hat. Besonders im Bezug auf Lorena und Raika hat mir das sehr gut gefallen.
Ich mochte im ersten Teil beide für sich und sie sich gar nicht, aber hier nähern sie sich an und ohne es zugeben zu wollen und dass sie es darauf angelegt hätten, wächst bei ihnen eine Freundschaft heran.
Beide fangen einfach an die Eigenschaften des anderen zu akzeptieren und mehr hinter die Fassade zu schauen.

Ich persönlich fand es total schön die beiden miteinader zu erleben, vor allem weil ich Raika ja unglaublich gerne mag und sie zwar immer noch sie selbst ist, aber ein bisschen weicher wird. Ich finde das tat ihrem Charakter sehr gut.
Lorene wächst dann eher in die andere Richtung heran, aber auch hier bleibt sie sich selbst dennoch immer treu. Es sind keine aufgesetzten Entwicklungen, sondern ganz natürliche wenn man die Erlebnisse alle mit einbezieht.
Dennoch konnte ich sie in wenigen Situationen nicht nachvollziehen, ihr Denken und Handeln wirke da für mich vollkommen unverständlich, aber das waren wirklich nur vereinzelte Situationen.

Fazit:
Im großen und ganzen hatte ich wirklich sehr viel Freude mit der Geschichte und nach dem Ende bin ich nur noch umso gespannter darauf, wie sich das ganze fortsetzen wird. Dennoch gab es hier ein paar einzelne Sachen, die mich enttäuscht und nicht ganz befriedigen konnten.