Rezension

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Unterhaltsame Saga

Orks - Michael Peinkofer

Orks
von Michael Peinkofer

Bewertet mit 4 Sternen

Das dünne Papier ist zwar zeitweilig etwas nervig beim umblättern, wenn man schon wieder 2 Seiten auf einmal in der Hand hat und nach den Seitenzahlen schaut um zu überprüfen ob man auf der richtigen Seite ist... konnte mich aber nicht davon abhalten gespannt den Abenteuern von Rammar und Balbok zu folgen. Die beiden Orks wollen eigentlich nichts lieber als in ihrer Höhle mit jeder Menge Blutbier und bru-mill (einer Orkischen Spezialität) den Tag zu verbringen... Doch das Schicksal hat anderes mit den beiden vor... So passiert es das sie nach einer verlorenen Schlacht gegen die Gnome deren einzige überlebende Balbok und Rammar sind den Kopf ihres Anführers nicht wiederfinden. Der Kopf des Anführers muss mit in das Bolboug (die Heimat) der Orks gebracht werden um zu Ehren des Anführers einen Schrumpfkopf daraus zu machen. Ohne diesen Kopf braucht sich ein Ork nicht mehr in seinem Bolboug blicken lassen. Es kommt wie es kommen muss beide werden vom Oberhaupt vertrieben. Sie erhalten von einem Zauberer eine neue Chance sie sollen ihm eine Karte bringen und würden im gegenzug den Kopf des Anführers zurückerhalten und das erste Abenteuer beginnt...

Dieses Fast 1600 Seiten schwere Werk weiß zu Unterhalten, allen voran natürlich die beiden Hauptcharaktere Rammar und Balbok die ein bisschen an Dick und Doof erinnern (gewollt?). Sie sind zwei Orks aus echtem Tod und Horn, wie es so schön heißt, die unterschiedlicher nicht sein können und doch als Geschwister irgendwie immer einen Weg finden zusammenzuhalten. Rammar der sich für den schlauen hält und allen Ruhm für sich kassieren möchte und Balbok der sehr wahrheitsliebend ist und seinem Bruder damit so manches mal in die Pfanne haut, wird von diesem gerne häufig als umbal beschimpft hat es aber so oft nicht unbedingt verdient. Zudem sind die beiden Helden die eigentlich keine sein wollen und das ganze so auch nie geplant war. Auch die weiteren Charaktere wie Kopfgeldjäger Corwyn der seinen Lebensunterhalt mit den Skalpen von Orks verdient nach dem seine große Liebe von eben jenen unholden getötet wurde und Allannah eine Elfin und Hohepriesterin von Shakara sind mir schnell mit ihren eigenen Geschichten ans Herz gewachsen sowie auch einige weitere Nebencharaktäre. Mit Spannung verfolgte ich deren Abenteuer so dass die seiten schneller verflogen als gedacht. Auch sprachlich hat der Autor gut mitgedacht so sprechen die Orks, in deren Sprache es kein Wort des Dankes gibt dafür aber mehrere für Tod je nachdem wie der Tod eingetreten ist, in einer um einiges derberen Art als wiederum Elfen und Menschen. Die Gespräche zwischen Rammar und Balbok wirken zwar immer recht gleich verlaufend, passen aber zu deren Charakter und haben mich deswegen weniger gestört als gut unterhalten. Leider hält das Buch im Verlauf der Story nur sehr wenige Überraschungen für den Leser bereit und wenn sind die meisten gut vorhersehbar. Wobei natürlich trotzdem jeder seine kleinen oder größeren Geheimnisse hat, auch entwickeln sich die Charaktere im Laufe der Geschichte weiter was bei einem Menschlichen Charakter etwas deutlicher wird als bei einem Orkischen.

Als witzige Beigabe gibt es am Ende des Buches das Rezept der Leibspeise der Orks dem Bru-mill auch mit Abänderung der Zutaten für Menschen mit weniger robusten Magen ;-) Sowie einen Text über die Sprache der Orks mit angehängter Liste der wichtigsten Begriffe die natürlich auch übersetzt wurden.