Rezension

Urlaubsimpressionen

Taormina -

Taormina
von Yves Ravey

Bewertet mit 4 Sternen

Melvil und Luisa fahren in den Urlaub nach Sizilien, nach Taormina. Doch dies soll nicht nur ein erholsamer Urlaub allein sein, der Urlaub soll auch noch die Ehe der beiden retten. Ein interessantes Unterfangen. Wo doch gerade in den Urlaubswochen so manche Ehe anfängt zu kriseln. Und dort, wo man plötzlich so nah aufeinanderhängt, soll etwas kaputtes wieder gesunden. Ein recht heroischer Gedanke, wie mir scheint. 

 

Doch meine bisherigen Gedanken dazu treffen das Geschehen im Buch nur am Rande. Denn wo ein normaler Urlaub schon voller Fallen erscheint, passiert Melvil und Luisa noch ein größeres Unglück. Melvil biegt von der zielführenden Bundesstraße ab, um Luisa das Meer zu zeigen. Wie zielführend. Hihi. Nur bringt das nicht das gewünschte Resultat, mitnichten. Sie geraten in ein Unwetter und der Horror beginnt. Der Leihwagen rammt irgendetwas. Doch nun geschieht das Unfassbare, Melvil mag nicht nachsehen, weil er sich nicht den Urlaub versauen lassen möchte, weil er Angst hat und weil er egoistisch ist. Seine Frau Luisa versucht ihm ins Gewissen zu reden, doch Melvil fährt ohne nachzuschauen weiter. 

 

Später kommt heraus, dass ein Migrantenkind tödlich verletzt wurde und nun ist der Urlaub richtig versaut. Denn der versaute Urlaub wiegt natürlich höher als das vernichtete Leben, zumindest für Melvil. Luisa erscheint schockierter, agiert aber auch nicht zielführender. Da Melvil versucht hatte den Schaden am Leihwagen schnell bauen zu lassen, wittern auch noch die Werkstattbetreiber ihre Chance zum Glück. Und die Polizei lässt natürlich auch nicht lange auf sich warten.

 

Was für ein erholsamer Urlaub! Und die Ehe? Ja, was ist eigentlich mit der Ehe von Melvil und Luisa?

 

Ich habe dieses Buch gern gelesen, aber irgendwann kommen dann leider auch mal Gedanken, dass dieses Konstrukt zu viel will und dadurch wird die Geschichte auch etwas schal.