Rezension

Verfolgungsjagd mit Fantasyhauch

Das Avalon-Projekt - Wolfgang Hohlbein

Das Avalon-Projekt
von Wolfgang Hohlbein

Bewertet mit 3 Sternen

Ich hatte ein wenig mehr Fantasy erwartet, leider liest dich das Buch eher wie ein Thriller, mit leichtem Fantasyhauch. Wer das so mag, dem sei dieses Buch hiermit empfohlen.

Ich für meinen Teil hatte mit tatsächlich mehr erhofft und wurde auch mit den Charakteren nicht recht warm. Ich konnte den Protagonisten (Rutger) zwar gut nachvollziehen, aber das heißt nicht, dass er mir deshalb sympathisch wurde. Es war eher durchwachsen.
Unglaublich enttäuscht war ich von der weiblichen Hauptbesetzung (Jenny), welche sich fast das ganze Buch über aufgeführt hat wie ein Kleinkind oder als würde sie noch in der schlimmste Phase der Pubertät feststecken. Sie ist 28 (wenn ich mich richtig erinnere). Die Gespräche der beiden drehen sich im Kreis und sind mir ziemlich auf den Keks gegangen. Er stellt Fragen, sie reagiert sofort patzig und trotzig und ist beleidigt, weil er ihr nicht glaubt. Dass er als (Versicherungs)Detektiv, und auch als rationaler Mensch, ein paar Beweise braucht, wird kategorisch ausgeblendet. Die wenigen Momente, in denen Rutger dann tatsächlich mal in Berührung mit dem Übernatürlichen kommt, sind ausschließlich lebensbedrohliche Ausnahmesituationen oder aber er ist stark übermüdet. Keine Momente, in welchen man seiner Erinnerung wirklich Glauben schenken würde.

Am sympathischsten war mir Lance, der aber leider nur kurz an Anfang und kurz am Ende auftaucht. 

Ansonsten ist die Story nett geschrieben, ist hier und da sogar unfreiwillig komisch, ist aber eher ein actionreicher Verfolgungsthriller als ein wirklicher Fantasyroman. Viele Fragen werden auch am Ende nicht beantwortet und generell ließ es mich doch ziemlich unbefriedigt zurück. Man hätte deutlich mehr daraus machen können. Mein Fantasyherzchen ist jedenfalls nicht auf seine Kosten gekommen.