Rezension

Verrückt aber liebenswert

Coco und Zack – Im Internat der Hexentiere -

Coco und Zack – Im Internat der Hexentiere
von Anna Lott

Inhalt:

War das eben wirklich ein Besen, der über Zacks Kopf hinweg in Richtung Cocos Heim gerauscht ist? Und saß da tatsächlich ein Wesen, das aussah wie eine Mischung aus Rabe, Katze und Kröte drauf?

Als Zack einen Schrei aus dem Kürbishaus hört, in dem seine beste Freundin, die Katze Coco, gemeinsam mit ihrer Besitzerin der Hexe Puffschmaus wohnt, erwacht er aus seiner Schreckensstarre und hoppelt so schnell er kann in das Hexendorf.

Vor Coco kommt er, ganz außer Atem, zum Stehen. Diese ist vor Freude ganz aus dem Häuschen. Sie hätte eine Einladung bekommen, verkündet sie. Bevor Zack sich versehen kann, fliegt ihm ein Papierball entgegen. Zack entfaltet diesen und entdeckt allerhand Tierillustrationen. Katzen, Raben, Schlangen und Kröten. Doch nirgends entdeckt er einen Hasen, wie er einer ist.

Auf Cocos Anweisung hin, drückt Zack auf die kleine Spinne, die in einer Ecke abgebildet ist. Und plötzlich beginnt der Brief zu singen. Der Brief verkündet, dass bei Sonnenuntergang ein Schulbus erscheinen wird. Der Empfänger des Briefes solle sich beeilen. Denn dieser Bus kommt nur ein einziges Mal.

Coco erläutert die kryptische Aussage: Sie wurde endlich fürs Internat der Hexentiere zugelassen. Erst als Zack bitterlich anfängt zu weinen, da begreift Coco die Konsequenz des Briefes. Ihr bester Freund ist kein Hexentier. Er ist ein Zauberhase. Sein Besitzer, Zauberer Zwickel, hat unglaublich viele Hasen und merkt vermutlich gar nicht, dass Coco gerade unterwegs ist. Und nun soll er für lange Zeit auf seine beste Freundin verzichten? Das ist zu viel für Zack.

Doch Coco hat eine Idee: Zack soll sie begleiten. Das einzige, was sie dafür tun müssen, ist ihn ein wenig zu verkleiden. Ein Fuchsschwanz und ein Vampirgebiss und ein paar Haargummis, um die Öhrchen einzudrehen. Und schon sieht Zack aus wie eine Katze.

Das erste Hindernis ist also beseitigt. Doch das nächste taucht schon bald auf: Der Hexenbus, damit hatten Coco und Zack nicht gerechnet, besitzt exakt fünf Stühle. Und alle davon sind für bestimmte SchülerInnen vorgesehen.

Doch Coco und Zack sind nicht nur unglaublich schlau sondern auch sehr mutig. Sie werden gewiss auch für dieses Problem eine Lösung finden. Womit sie allerdings nicht gerechnet haben, ist die coole Krähe Rotza, das Hexentier der gemeinen Hexe Kratzikula, die es den beiden Freunden nicht einfach macht. Rotza durchschaut Tarnung ziemlich schnell. Sie scheut vor Manipulation und Erpressung nicht zurück. Na, das kann ja eine sehr aufregende und anstrengende Zeit am Internat werden …!

 

Meinung:

Schon das Cover von „Coco und Zack – Im Internat der Hexentiere“ hat mich auf den ersten Blick angesprochen. Die skurrilen, fantasievollen, lustigen und farbenfrohen Zeichnungen ziehen sich durchs Buch fort. Nikolai Rengers Kunst war mir schon aus anderen Büchern wie „Switch you“ und „Rille“, bekannt. Ich wusste also bereits, bevor ich den Buchdeckel aufgeklappt hatte, dass ich mich in „Coco und Zack“ auf humorvolle Illustrationen würde freuen dürfen.

Aber auch der Klappentext hat bei mir sofort nach dem Lesen die Vorfreude aufs Buch geschürt. Ein Hexeninternat mit den unterschiedlichsten Tieren und einem Hasen, der sich undercover dort einschmuggelt, das klang nach Spannung und Abenteuer, verbunden mit einer guten Geschichte und einer positiven Botschaft.

Klappentext und Cover haben nicht zu viel versprochen. Bereits die ersten Seiten sind ein Potpourri von kreativen Einfällen: Eine Schultüte voller Gurkenkeksen, Pflaumendrops und Birnenchips. Eine bunte, singende Einladung zur ersten Stunde am Internat der Hexentiere.

Böse und schusselige Hexen und allerhand skurrile Mitschüler erwarten einen hier. Das umfangreiche Figurenkabinett des Internats ist wundervoll: eine ganzkörpertätowierte Ratte mit einem Totenschädel als Schultüte, eine schlammige Kröte, die ständig schläft, eine giftgelben Schlange, die ihr Schultüte sogleich verschlungen hat und die coole und ziemlich schlaue Krähe Rotza, die mehrere Röcke trägt und schon am ersten Tag versucht sich die Schultüte mit Leckereien von Coco und Zack zu erpressen.

Die Geschichte ist von der ersten Seite bis zur letzten spannend. Ein Abenteuer folgt auf das andere. In erster Linie haben die beiden besten Freunde damit zu kämpfen, dass Zack nicht auffliegt. Auch darf man die Beiden bei ihrer ersten Schulstunde begleiten. Dabei bleibt es dann aber auch. Für allerhand Hexenkunde bleibt im Auftakt aufgrund der vielen anderen Ereignisse nicht viel Zeit. Denn, wie der Klappentext verrät, werden Coco und Zack sich auch noch einem Fluch widmen müssen.

Bei meiner Recherche im Internet konnte ich nicht eruieren, ob es sich bei „Coco und Zack“ um einen Reihenauftakt handelt. Das bleibt zu hoffen, da diese Geschichte noch sehr viel Potenzial für spannende Abenteuer bietet.

 

Fazit:

„Coco und Zack – Im Internat der Hexentiere“ hat mir unterhaltsame und spannende Lesestunden geschenkt. Das Buch sprudelt einfach vor fantastischen Ideen, die von humorvollen Zeichnungen begleitet werden.

Den Zauberhasen Zack und seine beste Freundin, die schwarze Hexenkatze Coco, habe ich von der ersten Zeile an ins Herz geschlossen. Aber auch die Nebenfiguren machen beim Lesen Spaß.
Zickige Zwerge mit ständig schlechter Laune, vernünftige Vampire, die statt Blut Rote-Beete-Saft trinken, fiese Feen, fluchende Fledermäuse: Es gibt so viel zu entdecken.

Das perfekte Lesevergnügen für Jung und Alt.

So freut man sich bereits jetzt auf eine mögliche Fortsetzung der Geschichte um Coco und Zack, die sicher noch einige weitere skurrile Überraschungen für uns bereithalten würde.