Rezension

Versponnen, aber mit erzählerischem Können

Der gläserne Himmel - Petra Hammesfahr

Der gläserne Himmel
von Petra Hammesfahr

Zum Inhalt:
Als frischgebackener Grundschullehrer kehrt Christian in das Dorf in der Eifel zurück, in dem er einen Teil seiner Kindheit bei einer Tante verbrachte. Nach kurzer Zeit lernt er die Dorfschönheit Sina kennen, begehren und lieben. Sie heiraten, aber ihr Glück ist nur von kurzer Dauer.

Mein Eindruck:
Wie schon in früheren Romanen bringt die Autorin eine übersinnliche Komponente in ihre Erzählung. Das kann man mögen oder nicht, - falls nicht, sollte man unbedingt die Finger von diesem Buch lassen. Zu sehr beherrscht das Thema die ganze Geschichte. Außerdem stört, dass die Figuren (gelinde gesagt) seltsam agieren. Selbst die liebende Tante des Protagonisten lässt diesen im Unklaren über die Vergangenheit und die dauernden, mysteriösen Andeutungen sind nach einer Weile nicht mehr spannend, sondern nervtötend.
Trotz dieser Mängel fesselt die Geschichte. Das liegt im Großen und Ganzen an zwei Dingen: Erstens ist das Buch nur in sehr große Kapitel unterteilt. Durch das Fehlen von offensichtlichen Bruchstellen findet der Leser nur schwer einen Ausstieg und erliegt der Versuchung, diesen erst nach dem nächsten Absatz zu suchen.
Zweitens beherrscht Frau Hammesfahr ihr Handwerk. Ihr Schreibstil zieht den Leser in den Bann und sorgt dafür, dass man sich selbst einer völlig absurden und unglaubwürdigen Story nicht entziehen kann. Auch wenn ihre Charaktere wie aus der Zeit gefallen scheinen (ja, selbst in der Eifel ist man nicht im Feudalismus stecken geblieben), fühlt man mit ihnen und auch wenn man ihr Verhalten nicht nachvollziehen kann und die Story sich immer verrückter entwickelt, möchte man wissen, was und warum etwas passiert. Das ist eine große schriftstellerische Kunst!

Mein Fazit:
„Fantastisch“ in jeder Hinsicht, mir jedoch zu fantastisch im Plot