Rezension

Verstörende Geschichte

Der Kameramörder - Thomas Glavinic

Der Kameramörder
von Thomas Glavinic

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Zeitungsartikel machte mich irgendwann auf Der Kameramörder aufmerksam und da der Klappentext die Neugierde anstachelte, wanderte es auf meine Leseliste und schließlich auch in meine Hand.

Thomas Glavinic erzählt von zwei befreundeten Pärchen, die ein Wochenende miteinander verbringen. Überschattet wird das Treffen von dem Mord an zwei Kindern; eine Tat, die der Mörder mit der Videokamera festgehalten hat und dessen Material die Medien nun verbreiten. Die Freunde verfolgen die Jagd nach dem Mörder in den Medien, stellen aber auch selbst Nachforschungen an.

Der Erzählstil in Protokollform ist eine Herausforderung. Nüchtern wird über die Ereignisse berichtet - auch der Mord an den Kindern wird detailliert, aber emotionslos dargestellt. Doch trotz der Nüchternheit erzeugt dieser Stil Spannung. Zumindest hat es bei mir gewirkt. Ich habe die kurze Geschichte in einem Rutsch verschlungen und das Ende hat mich fast umgehauen! 

Der Kameramörder ist ein starkes Buch, das noch lange nachwirkt. Den gleichnamigen Film habe ich auch gesehen und dieser hatte rein gar nichts von dem Sog dieses Buches.