Rezension

Viel Humor, noch mehr Lokalkolorit und eine schlüssige Mordermittlung.

Ringfahndung
von Stefan Ummenhofer Alexander Rieckhoff

Bewertet mit 4 Sternen

Ermittlung im Schwarzwald

Diese Rezension bezieht sich auf die im Romäusverlag erschienene Auflage von 2007.

Hubertus Hummel ist nun stolzer Besitzer eines Wochenendhauses am Villinger Germanswald. Doch schon bald ist die Freude getrübt, als er von der Planung eines Hotelneubaus in unmittelbarer Nachbarschaft hört. Während er noch darüber nachgrübelt, entdeckt er auf dem nahe gelegenen Trimm-dich-Pfad eine Leiche. Doch kaum hat Hubertus die Polizei gerufen, ist der Tote auch schon wieder verschwunden – um kurze Zeit später im Kofferraum des Lehrers wieder aufzutauchen. Da es sich bei dem Ermordeten um den Investor des Hotelkomplexes handelt, gerät der Lehrer natürlich bald unter Mordverdacht. Als dann auch noch sein langjähriger Freund Klaus Riesle als Komplize festgenommen wird, taucht Hummel bei seiner Kollegin Carolin unter und ermittelt auf eigene Faust.

Während der Ermittlungen tun sich dem Leser und den Ermittelnden immer neue Spuren auf, was das Lesen kurzweilig macht. Scheint anfangs klar zu sein, dass das Mordmotiv im Umfeld des geplanten Hotelkomplexes zu suchen ist, werden Ermittler und Leser/innen dennoch immer wieder auf neue Spuren gelenkt, sodass bis zum Schluss unklar bleibt, warum es zu diesem Mord kam und wer ihn verübt hat. Ich muss gestehen, dass ich auch bis zum Ende auf der falschen Fährte war; das Ende des Krimis ist einfach überraschend, dabei aber logisch nachvollziehbar und keineswegs konstruiert.

Leider wird die Spannung oftmals vom Humor überdeckt. Besonders dass Hummel immer wieder mit seinen eigenen Gefühlen seiner Frau und seiner Kollegin gegenüber zu kämpfen hat, bringt die Leser/innen zum Lachen. Aber auch Kommissar Thomsen, der unter einem Waschzwang leidet, sorgt, obwohl das Thema an sich nicht lustig ist, immer wieder für Erheiterung. Zudem erzeugen andere Charaktere mit ihren Marotten sehr humorige Lesemomente. Mir persönlich fehlte es beim Humor jedoch des Öfteren an Tiefgang.

Neben Humor und Spannung bietet der Roman auch eine schöne Reise durch Teile des Schwarzwalds, neben Villingen-Schwenningen werden der Blindensee, Furtwangen und St. Georgen besucht. Hier merkt man wieder, wie gut das Autorenduo nicht nur seine Heimatstadt, sondern auch dessen Umgebung kennt. Ich selber habe hier doch ein paar Impulse für Ausflüge erhalten.

Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Wie es sich für einen Regionalkrimi gehört, wird bei den Dialogen teilweise Dialekt verwendet, der jedoch recht verständlich ist.

Insgesamt handelt es sich auch bei diesem sechsten Band der Krimireihe um Hubertus Hummel um ein Buch, das weniger durch seine Spannung, als vielmehr durch sein Lokalkolorit besticht. Für Schwarzwald- und Krimifans durchaus empfehlenswert.